Indien – Respekt für Kühe

Indien ist bekannt als das Land der heiligen, mit Blumen geschmückten Kühe. Doch hinter den Kulissen sieht es anders aus: Indien ist weltweit einer der größten Milchproduzenten und einer der größten Exporteure von Rindfleisch. Der Umgang mit den Rindern auf Märkten, beim Transport und bei der Schlachtung ist von unvorstellbarer Grausamkeit, trotz der strengen Tierschutzgesetze. Dies gilt auch für andere ‚Nutz’tiere, wie Schweine und Geflügel.

Wir übergeben das Projekt an die VSPCA

Gemeinsam mit der lokalen Tierschutzorganisation VSPCA kontrollierten wir seit 2012, über sieben Jahre lang, Märkte und Tiertransporte. Über die Jahre investierten wir viel Energie und Ressourcen, um das Projekt nachhaltig aufzubauen und vor Ort und gemeinsam mit Behörden Veränderungen für die Tiere zu erreichen. Im Jahr 2020 haben wir das Projekt in die Hände unseres langjährigen Partners vor Ort übergeben, der indischen Organisation VSPCA. Wir stehen weiterhin in engem Kontakt und unterstützen ihr Engagement für die Tiere mit Rat und Tat. Weitere Informationen zur aktuellen Situation auf den Tiermärkten Indiens erhalten Sie auf der Webseite der VSPCA.

Worunter leiden die Tiere?

Indiens Gesetze zum Schutz der Tiere beim Transport und auf Märkten sind fortschrittlich und um ein Vielfaches strenger als in Europa. Doch die Praxis sieht anders aus:

  • Kein Schatten, trotz enormer Temperaturen.
  • Keine Wasserversorgung.
  • Es fehlt häufig an Laderampen und einfachster Infrastruktur.
  • Die Ent- und Verladungen der Rinder sind hektisch und brutal. Mit Stöcken werden die Tiere geschlagen und gestoßen, auch auf empfindlichste Körperteile.
  • Schweine und Hühner werden mit gefesselten Beinen am Boden liegend zum Verkauf angeboten.
  • Die Transportmittel sind für Tiere absolut ungeeignet. Ziegen und Hühner werden mit zusammengeschnürten Beinen auf Fahrrädern, Motorrollern oder in Kofferräumen transportiert. Rinder in Auto-Rikschas oder auf Ladeflächen von offenen Lkw.
  • Überladung ist eines der Hauptprobleme. Rinder werden stehend nebeneinander auf die Ladefläche gedrängt oder in die Knie gezwungen und am Boden liegend festgebunden. Die mächtigen Tiere zittern am ganzen Körper und urinieren aus Angst und Stress.
  • Tierärzte und Behörden sind selten vor Ort, um die Einhaltung der Gesetze zu gewährleisten. Kontrollen gibt es kaum. Bestechung ist ein allgegenwärtiges Problem.

Bilderreihe

Ansprechpartnerin:
Sophie Greger


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