Animals‘ Angels begleitet einen Transport mit Lämmern in Marokko. Wieder kommen die Tiere aus Spanien, wieder ist es dieselbe Transportfirma mit denselben Fahrern, die wir zwei Tage zuvor begleitet haben. Erneut dokumentieren wir, dass die Transportvorschriften nicht eingehalten werden: Die Lkw sind überladen, dicht an dicht stehen die Lämmer gedrängt. Kein Platz für sie, um sich hinzulegen. Wieder ist an Bord kein Futter für sie mittransportiert, obwohl sie über eine solch lange Strecke transportiert werden. Wieder sind die Tränken nicht geeignet und teilweise nicht erreichbar für die Lämmer. Und wieder werden die Transportzeiten für die Tiere unnötig verlängert und die Lenk- und Ruhezeiten der Fahrer ignoriert.
Die Fahrer heizen dieses Mal die Strecke vom Hafen in Tanger Med bis zum Zielort in der Region Agadir mit nur einer 20-minütigen Pause durch – 860 km in 11 Stunden. Am Zielort parken sie dann auf dem Gelände der Kooperative. Doch mitten in der Nacht arbeitet dort niemand und sie müssen bis zum Morgen warten, bevor sie die Tiere entladen können. Die Lämmer sind also völlig unnötig über weitere fünf Stunden an Bord der LKW eingesperrt, auf engstem Raum, ohne Essen und Trinken – „dank“ der schlechten Organisation der Transporte.
Das Lamm Pedro streckt uns hilfesuchend sein kleines Maul durch die Gitterstäbe entgegen. Wir sind verzweifelt, dass wir in diesem Moment nicht mehr für ihn und die anderen Lämmer tun können, als die Wartezeiten zu dokumentieren und in gründlicher Nacharbeit eine umfassende Beschwerde gegen diese Transporte aufzusetzen.
Diese beiden Lämmertransporte zeigen einmal mehr, dass mit Verlassen der EU-Grenze niemand mehr kontrolliert, was mit den Tieren unterwegs passiert. Und sie zeigen einmal mehr die bereits in der EU bestehenden gravierenden Missstände auf. Wie kann es sein, dass nach wie vor Veterinärämter genehmigen, dass Tiere so überladen, ohne Zugang zu Wasser und ohne Futter an Bord über solch lange Strecken transportiert werden? Und das scheinbar regelmäßig auf der gleichen Strecke? Wir werden nicht aufgeben und weiterhin die Probleme und Schicksale der Tiere auf den Transporten in die Büros der zuständigen Behörden tragen.