Es ist derselbe Lkw mit demselben Fahrer wie vor fünf Wochen. Letztes Mal kam er mit einem toten Kalb auf Gran Canaria an. Diesmal hat der Truck auf Teneriffa einen Motorschaden. Amalia und die anderen Kälber stecken fest – nachts auf der Kreuzung einer Autobahnauffahrt, etwa 700 m vor ihrem Bestimmungsort.
Amalia und die anderen Kälber stehen und liegen vereinzelt – man ist versucht zu sagen: sie schwimmen – in einem Pool aus Exkrementen, Wasser und Einstreu im hinteren Teil des Trailers. Die Klauen der Tiere sind gar nicht mehr zu sehen, so hoch steht die Gülle, während der Transporter in leichter Schräglage steht. Ein kleiner Teil der Gülle fließt auf die Straße. Das Fell der Kälber ist verdreckt. Amalia leckt ein liegendes Kalb den Rücken sauber – inmitten der Gülle.
Da ein zweiter Tiertransporter von der Fähre aus zum selben Hof fährt – er hat Kälber geladen, die ursprünglich aus Irland (!) kommen – kann dieser den Trailer mit den liegen gebliebenen Kälbern nach einiger Zeit zum Hof bringen, wo sie entladen werden. Auf diesem Hof werden sie anschließend noch für einige Zeit gemästet.
Bevor die Kälber der “Blauen Belgier-Kreuzung” auf Teneriffa ankommen, sind sie eineinhalb Tage auf der Fähre von Cádiz aus unterwegs gewesen. Eine positive Nachricht ist immerhin, dass der Transporter nicht zu früh in Cádiz angekommen ist. So kam er zügig auf die Fähre und längere Wartezeiten blieben den Tieren erspart. Aber es ist illusorisch glauben, dass man auf dieser Route von „normalen“ Transporten ausgehen kann. Verzögerungen aller Art sind hier die Norm – diesmal ist es eben ein Motorschaden. Diese Transporte sollten erst gar nicht erlaubt werden! Wir wenden uns an die entsprechenden Stellen – sie müssen diese unzumutbaren Transporte endlich stoppen.