10.05.2014 | Rumänien, Kontrolle des Tiermarkts in Calarasi

Küken Toma, Tiermarkt Calarasi

Wöchentlich findet der Tiermarkt in Calarasi statt. Er ist nicht besonders groß, dennoch werden dutzende Tiere zum Verkauf hierher gebracht. Geflügel und Schweine werden direkt aus den Fahrzeugen heraus verkauft, darunter PKW, Kleintransporter und Pick-ups ohne Dach. Auch Pferde werden für den Transport der Tiere verwendet.

Heute kontrolliert unsere Partnerin, die Veterinärin Luana, den Markt. Sie stellt fest, dass die Situation der Küken besonders besorgniserregend ist, denn sie sind sehr eng untergebracht. Viele scheinen sehr schwach zu sein und können sich nicht auf den Beinen halten.

Einige kommen direkt aus Italien. Informationen der Verkäufers zufolge sind sie bereits im Alter von einem Tag auf die Reise nach Calarasi geschickt worden. Toma ist eines dieser Küken. Er hat Glück, denn Luana hat ihn gerettet. Sie kümmert sich um ihn, ernährt ihn und gibt ihm Nahrungsergänzungsmittel. Seine Beine werden zeitweise mit einem elastischen Band fixiert um zu verhindern, dass sie auseinanderrutschen und er hinfällt. Diese tierärztliche Maßnahme hilft ihm beim Laufen.

Im Grunde hat sich auf dem Markt nichts geändert. Geflügel wird mit zusammengebunden Beinen präsentiert, an Beinen und Flügeln angehoben und in Säcken verkauft. In geduckter Haltung werden Ferkel und Geflügel in Kofferräumen ohne Licht und Luftaustausch transportiert.

Das Büro der Veterinärbehörde ist verschlossen. Es gibt keine Schilder auf dem Markt, die die Besucher und Verkäufer über die grundlegenden Tierschutz- und Marktregeln informieren. Die Tiere und ihre Papiere werden an den Ein- und Ausgängen nicht behördlich kontrolliert.

Das Rathaus versprach Animals‘ Angels kürzlich erste Schritte zur Verbesserung des Umgangs mit den Tieren und ihrer Situation einzuleiten.  Heute, nach fünf Monaten, wurde noch nicht einmal der kleinste Versuch unternommen. Aufgrund der festgestellten Verstöße wird sich Animals‘ Angels dafür einsetzen, dass dem Markt die Erlaubnis für den Verkauf von Tieren entzogen wird.