Ägypten: Tierquälerei, Hitze, Enge und Chaos auf dem Kamelmarkt in Birqash

Haftar, Nadin und Alba werden auf einem Lkw transportiert.

Tierquälerei, Hitze, Enge, Chaos – das erwartet unser Tierärzteteam, als sie endlich wieder bei den Kamelen auf dem Markt von Birqash bei Kairo sein können. Mehr als drei Monate konnten Omar und Eslam aufgrund der COVID-19 Restriktionen nicht für die Kamele da sein. Doch jetzt sind sie zurück. Und der Markt ist voller als je zuvor, denn das muslimische Operfest steht kurz bevor. Es kommen viele Transporte an. Überall werden Kamele entladen. Es herrscht glühende Hitze. Und trotzdem rennen Erwachsene und Kinder nervös umher. Am Ausgang stoppen Omar und Eslam einen Transport, der drei Kamele geladen hat. Haftar, Nadin und Alba. Haftar hat eine offene, blutende Wunde am Kopf. Während Eslam versucht, ihn zu verarzten, spricht Omar mit dem Fahrer. Dieser meint mit Selbstverständlichkeit, die Kamele würden auf dem Markt stundenlang Prügel unterzogen, da sei es normal, dass sie verletzt seien. Haftar brüllt immer wieder auf, vielleicht vor Schmerzen. Getrocknetes Blut klebt an seinen Nüstern und seinem Maul.

Die Situation ist unhaltbar. Omar und Eslam kümmern sich um so viele Kamele wie nur möglich und versorgen die erschöpften Tiere mit Wasser. Aufgrund der Hektik ist es heute besonders schwierig bei den Händlern und Fahrern Gehör zu finden, aber die beiden Tierärzte versuchen es. Sie wenden sich auch diesmal an die Vertreter des Veterinäramts vor Ort, um sich über die unsägliche Situation und die Gewalt, die auf dem Markt herrscht, zu beschweren.

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