Animals‘ Angels ist mit einem Team italienischer Wissenschaftler in Ägypten. Gemeinsam wollen wir den Tierschutz bei Kamelen voranbringen. Wir wollen den Zustand der Kamele auf dem Kamelmarkt in Birqash bei Kairo wissenschaftlich begutachten. Damit wollen wir nachhaltige Verbesserungen für die Kamele auf dem Markt und in Haltungen erwirken.
Doch während wir nach Ägypten reisen, steht die der berüchtigte Kamelmarkt im Mittelpunkt einer Medienkampagne, die darauf abzielt, Touristen auf das schreckliche Elend der Kamele auf dem Markt und an den Pyramiden aufmerksam zu machen. Was heißt das für uns? Die ägyptischen Behörden reagieren sofort: Sie riegeln den Markt ab. Potenziellen Kritikern wird der Zutritt verboten. Aber das ist nicht alles. Die Behörden suchen unsere Mitarbeiter vor Ort, um sie mundtot zu machen. Menschen auf dem Markt, die unsere Arbeit schätzen und selbst Veränderungen wünschen, warnen uns. Die Behörden tun nichts, um die Situation auf dem Markt zu verbessern, stattdessen sollen wir eingeschüchtert werden. Wir sind gezwungen, die Arbeit auf dem Markt erst einmal einzustellen.
Das bereitet uns große Bauchschmerzen. Wir sind überzeugt, dass auf dem Markt nur mit viel Geduld, stetiger Überwachung und Überzeugungsarbeit nachhaltige Änderungen für die Kamele erwirkt werden können. Die Medienkampagne wird schnell verpuffen. Die für die Veröffentlichungen Verantwortlichen waren selbst nicht vor Ort. Sobald der Ostertourismus vorbei ist, ist die Sache vergessen. Doch für die Kamele wird es nicht vorbei sein. Tausende Kamele werden weiterhin Woche für Woche auf dem Markt gehandelt und auf übelste Weise misshandelt werden. Im schlimmsten Fall wird es Jahre dauern, bis wir wieder vor Ort sein können. Trotzdem wollen wir nicht aufgeben. Wir werden am Ball bleiben. Jetzt erst recht.
