Bulgarien: Zurück auf den Märkten von Rakovski und Pazardzhik

Zwei Arbeiter ziehen ein Kalb in einen Transporter

Animals‘ Angels ist zurück in Bulgarien – auf den Tiermärkten von Rakovski und Pazardzhik. Rakovski fungiert als Wochenmarkt, während Pasardschik weiterhin illegal betrieben wird. Leider hat sich die Situation auf keinem der beiden Märkte verändert: Der Tierschutz spielt nach wie vor keine Rolle. Erneut dokumentieren wir schwerwiegende Verstöße gegen die Verordnung (EG) Nr. 1/2005 zum Schutz von Tieren beim Transport. Immer wieder wiederholen sich die gleichen grausamen Muster: Zu junge, kranke oder verletzte Tiere werden zum Verkauf angeboten. Kälber und Schafe werden in Kofferräumen ohne Belüftung und ohne jegliche Sicherheitsvorkehrungen transportiert. Tiere, die sichtlich unterernährt, erschöpft oder gar nicht erst in der Lage sind aufzustehen, werden trotzdem verkauft – niemand schreitet ein. Es gibt keine tierärztliche Versorgung, kein Futter und kein Wasser und die zuständigen Behörden glänzen durch Abwesenheit. 

In Rakovski folgen wir mehreren Transporten, die den Markt in Richtung verschiedener Bauernhöfe verlassen. Der Fall der Kälber Boris und Stefan schockiert uns am meisten. Wie viele andere werden sie gewaltsam in einen Transporter ohne Fenster, Belüftung oder Tageslicht verfrachtet. Das Fahrzeug ist alles andere als für den Tiertransport ausgelegt. Getrocknete Exkremente von früheren Fahrten bedecken den Boden des Innenraums. Anstatt die zur Verfügung stehenden Rampen zu verwenden, ziehen die Arbeiter an den Beinen der Kälber und stoßen sie brutal ins Fahrzeuginnere. Wir folgen diesem Transport bis zum Ziel-Hof. Dort jedoch sind wir nicht willkommen und werden daran gehindert, die Stallungen zu sehen, in denen Boris und Stefan nun untergebracht sind. Wir werden die Behörden über alle im Rahmen dieses Einsatzes dokumentierten Fälle informieren und unsere Beschwerde bei der Europäischen Kommission über die systematische Nichteinhaltung der Verordnung (EG) Nr. 1/2005 auf den bulgarischen Tiermärkten aktualisieren.