Das System versagt: Kein ausreichender Schutz für ‚Milch’kühe am Ende ihres produktiven Lebens

Der Transport von ,Abgangs’kühen zur Schlachtung

Der Transport von ,Abgangs’kühen zur Schlachtung: Tierschutz, Ethik und Recht versus Wirtschaftliche Interessen

Animals‘ Angels veröffentlicht ein Dossier über den Transport sogenannter ‚Abgangs’kühe zur Schlachtung

Der letzte Weg der Kühe zum Schlachthof ist oft beschämend erbärmlich. Nach mehreren Jahren in der Milchwirtschaft und nach ständiger Schwangerschaft sind die Tiere ausgelaugt, erschöpft und oft krank oder verletzt. Eigentlich dürften sie so laut EU-Gesetz gar nicht transportiert werden, sondern müssten im Stall eingeschläfert oder notgetötet werden. Doch Geld regiert die Welt. Vielen Landwirt:innen geht es darum, die Tiere noch gewinnbringend zu vermarkten durch den Verkauf an einen Schlachtbetrieb oder noch lukrativer über einen Viehmarkt. Oder sie verschließen die Augen und geben die Tiere an einen Händler. Nicht einmal die Mindestvorschriften zum Schutz der Tiere werden beim Transport und bei der Vermarktung der Kühe eingehalten. Das Problem reicht von der laxen Umsetzung der Tierschutzvorschriften über Inkompetenz und Fehlinterpretationen bis hin zu kriminellen Geschäftsmodellen mit kranken Tieren in den schlimmsten Fällen. Das Problem ist in der ganzen EU weit verbreitet und trotz ständiger Bemühungen wird es nicht eingedämmt.

Schuld daran trägt nicht nur die Landwirtschaft, sondern auch die Tierärzt:innen, die beim Verladen kranker oder verletzter Kühe wegsehen. Es gibt für die Landwirt:innen Alternativen, angefangen bei der Euthanasie, über mobile Schlachtung, Notschlachtung im Betrieb, frühzeitigem Ausstieg aus der Milcherzeugung und Mast sowie schlachtfreie Haltungsformen. Bislang waren jedoch wirtschaftliche Faktoren die treibende Kraft. Tierschutz und ethische Überlegungen werden vernachlässigt. Die Erfahrung von Animals‘ Angels in den letzten 20 Jahren hat gezeigt, dass man sich nicht auf Alternativen und den guten Willen verlassen kann. Die EU-Gesetzgebung muss dem zusätzlichen Leid der ,Milch’kühe ein Ende setzen. Klare gesetzliche Anforderungen an die Transportfähigkeit sind überfällig. Dringend notwendig sind auch die deutliche Verkürzung der Transportzeit und die Änderung der Vermarktungsweise der Kühe. Leider erfüllt der aktuelle Vorschlag der EU-Kommission für eine neue Verordnung zum Schutz von Tieren beim Transport nicht diese dringenden Anforderungen.

Animals‘ Angels fordert die Einführung einer absoluten Transportzeitbegrenzung von 4 Stunden für ,Abgangs’kühe (und andere ,ausgediente‘ Tiere) und ihren Ausschluss von der von der Vermarktung auf Märkten oder über andere Sammelstellen.

 

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