Erster Meilenstein für den Schutz der Kamele: Veröffentlichung im Wissenschaftsmagazin Frontiers

Habiba, eine sterbende Kamelkuh auf einem Tiermarkt im Nahen Osten

Alles begann mit Habiba, einer Kamelkuh, die wir vor einigen Jahren auf einem Tiermarkt im Nahen Osten getroffen haben. Habiba lag im Sterben, ihr Todeskampf dauerte Tage. Sie konnte nichts mehr trinken, nichts essen. Tagsüber war sie der prallen Sonne ausgesetzt – bei 40 °C im Schatten. Damals konnten wir keine Hilfe für Habiba finden. Vom Besitzer, über lokale Tierschutzorganisationen und Amtstierärzte, überall trafen wir auf Achselzucken. Ein provisorisches Dach, das wir für Habib bauten, wurde im Handumdrehen wieder abmontiert. Schließlich starb Habiba und ihr Leiden fand ein Ende.

Doch das Schicksal von Habiba ließ uns nicht los. Wir entschlossen, die Tierschutzsituation der Kamele unter die Lupe zu nehmen: Schnell fanden wir heraus, dass es dazu so gut wie nichts gab. Niemand schien sich mit diesem Thema zu befassen. Das wollten wir ändern! 2018 gab Animals‘ Angels den ersten Bericht über Tierschutz von Kamelen während des Transports heraus. Und noch im gleichen Jahr konnten wir die Unterstützung der Professorin für Tiermedizin, Dr. Barbara Padalino, für unser Kamelprojekt gewinnen.

Gemeinsam reisten wir im Jahr 2019 zweimal in den Nahen Osten, um Kamelhaltungen zu untersuchen und Daten für unser erstes wissenschaftliches Kamelprojekt zu sammeln. Heute wurde im renommierten Wissenschaftsmagazin Frontiers das „Erste Protokoll zur Beurteilung des Wohlbefindens von Kamelen“ veröffentlicht. Ein gemeinsames Projekt von Dr. Padalino, der Universität Bologna und Animals‘ Angels. Es zeigt die Grundbedürfnisse von Kamelen in Haltungen auf sowie die Bedingungen für eine tierschutzgerechtere Haltung. Es ist ein erster Meilenstein für den Schutz von Kamelen. Weitere Veröffentlichungen sind geplant sowie Seminare und praktische Leitlinien für den Schutz von Kamelen.