Exporteur nutzt Schlupfloch: Tiertransport mit Färsen startet von Bayern nach Kasachstan

Tiertransport nach Zentralasien

Trotz Verbot startete gestern ein Tiertransport mit schwangeren Färsen von Bayern aus ins Tausende Kilometer entfernte Kasachstan. Dafür nutzen die Transporteure ein absehbares Schlupfloch: Zuerst werden die Tiere nach Ungarn transportiert. Dort bleiben sie vor dem Weitertransport nach Kasachstan für 30 Tage in Quarantäne. (Das BR-Fernsehen berichtet)


Wie schlecht es den Tieren auf solch langen Transporten – besonders im Winter – ergehen kann, haben wir in den letzten Jahren ausführlich dokumentiert. Ihr Wohlergehen kann auf derart langen Strecken nicht sichergestellt werden. Ähnliche Bedenken hatte in diesem Fall auch der zuständige Amtsveterinär in Miesbach und erteilte keine Erlaubnis für den Transport. Doch der Exporteur klagte und bekam recht: Das Gericht bewertet die beiden Transportabschnitte als voneinander unabhängig. Ein Transport nach Ungarn sei nicht rechtswidrig. Die Exporteure nutzen solche Schlupflöcher immer wieder aus, um bestehende Exportverbote einzelner Bundesländer zu umfahren – auf Kosten der Tiere, die wieder einmal die Leidtragenden in diesem schmutzigen Geschäft sind.

Wir fordern und kämpfen deshalb für eine einheitliche Regelung in Deutschland und Europa, die solche Schlupflöcher schließt. Diese Transporte müssen aufhören!

(Foto: Archiv 2019)