Färsen von Österreich nach Usbekistan: Erschöpfung, Hunger und zu wenig Platz

Färsen aus Österreich auf einem Tiertransport nach Usbekistan

Animals’ Angels ist im Einsatz in Usbekistan. Wir warten auf einen Tiertransport mit trächtigen Färsen aus Dänemark. Doch das sind nicht die einzigen Jungkühe aus Europa, denen wir hier an der Grenze begegnen.

Wir treffen auf weitere sieben Tiertransporte mit etwa 225 Tieren aus Österreich. Nach mehr als 5.000 km Wegstrecke sind die Tiere sichtlich erschöpft. Einige der Färsen liegen, aber der Platz reicht nicht dafür aus, dass alle sich hinlegen und ausruhen können. Scheinbar hat niemanden bei der Planung berücksichtigt, dass es sich um schwangere Kühe handelt und sie etwa eineinhalb Wochen unterwegs sein werden. Sie benötigen mehr Platz auf so einem langen Transport. An mehreren Stellen ragen die Radkästen aus dem Boden heraus, wodurch die Liegefläche zusätzlich verkleinert wird.

Auf einem der Transporter entdecken wir die Färse Evelyn. Sie liegt zwischen den Beinen einer anderen Färse. Sie schaut uns mit gesenktem Kopf und müden Augen an. Ihr sind die Strapazen der langen Reise deutlich anzusehen.

Im nächsten Abteil steigt uns ein starker Ammoniakgeruch in die Nase. Dort erblicken wir Elsa. Sie versucht verzweifelt, ein paar Halme in der völlig mit Kot und Urin verdreckten Einstreu zu finden, um ihren immensen Hunger zu stillen. Wann hat sie das letzte Mal etwas zu fressen bekommen? Wir wissen es nicht.

Noch immer gibt es auf der Route nach Usbekistan keine offiziellen Informationen zu den Versorgungsstationen – und noch immer gibt es keine EU-zertifizierten Versorgungsställe außerhalb der EU. Wo – wenn überhaupt – werden die Tiere abgeladen und können sie dort ausreichend versorgt werden? Wer kontrolliert das? Fragen, die immer noch ungeklärt sind. Trotzdem geht der Export von Tieren aus der EU in Nicht-EU-Länder weiter. Ohne Rücksicht darauf, was das für schwangere Jungkühe wie Evelyn und Elsa bedeutet.

Wir kämpfen weiter für die Tiere und fordern von der EU und ihren Mitgliedsländern den endgültigen Stopp dieser Exporte!