Ferkel bei Hitze und zu hoher Ladedichte in Deutschland transportiert

Schwein Maxim sichtlich erschöpft, und ohne Platz sich hinzulegen.

Bei unserem aktuellen Hitzetransport-Einsatz in Deutschland begleitet ein Team von Animals‘ Angels einen Transport von ‚Mast’ferkeln. Die jungen Tierkinder werden trotz sommerlich-heißer Temperaturen von über 30 °C quer durch Deutschland transportiert. Der Blick in den Lkw zeigt: Die Ladedichte ist zu hoch. Es gibt noch nicht einmal genug Platz für alle Ferkel, sich hinzulegen. Sie liegen mit ihren erhitzten Körpern dicht an dicht gedrängt, manche sitzen auch. Wie Maxim. Er hechelt stark und legt erschöpft seinen Rüssel auf den Körper seines Artgenossen.

Für uns ist es unverständlich, warum dieser sog. Kurzstreckentransport innerhalb Deutschlands nicht wenigstens auf die kühleren Nacht- oder Morgenstunden verlegt worden ist. Und warum nicht wenigstens die Ladedichte an die heißen Temperaturen angepasst wurde. Vom Organisator und Transporteur ist dies absolut verantwortungslos. Es zeigt einmal mehr, dass es hier vor allem um Profit und Geschäfte geht und die Tiere und ihre Bedürfnisse dabei keine Rolle spielen. Doch Hitzestress bedeutet enormes Leiden für die Tiere. Der Ausschuss für Agrarpolitik und Verbraucherschutz des Bundesrates hielt erst kürzlich dazu in seinen Empfehlungen (BR-Drucksache 394/1/1 vom 11.06.2021) fest: „Hitzestress ist hochgradig tierschutzrelevant und sollte weder auf Kurz- noch auf Langstreckentransporten geduldet werden.“

Doch bis dato gibt es leider für die sog. Kurzstreckentransporte unter acht Stunden kein Temperaturlimit. Das muss sich dringend ändern – wie auch der Bundesrat in seinem jüngsten Beschluss zur Revision der deutschen Transportverordnung entscheidet. Danach wären zumindest inner-deutsche Tiertransporte bei über 30 °C nur noch bis maximal 4,5 Stunden erlaubt. Dies gilt jedoch nur für ‚Schlacht’tiere. ‚Zucht‘- oder ‚Mast’tiere wie Maxim sind von dem neuen Beschluss leider nicht betroffen. Zwar ist ein Transportzeitlimit für ‚Schlacht’tiere bei hohen Temperaturen ein erster Schritt, aber bei Weitem nicht genug! Ein generelles Transportverbot bei Hitze ist längst überfällig - für alle Tiere, egal zu welchem ‚Zweck‘ oder wie lange sie transportiert werden. Wir werden mit unserer Arbeit vor Ort bei den Tieren weiter den Druck auf die Politik aufrechterhalten. Über den Transport von Maxim und die anderen Ferkel haben wir eine umfassende Beschwerde an die zuständigen Behörden in Deutschland gerichtet.

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