Spanien: Flor hat große Schmerzen

Kuh "Flor" auf dem Tiermarkt in Torrelavega

Flor ist nicht die einzige Kuh, die an diesem Morgen auf dem Markt von Torrelavega in Nordwestspanien mit prall gefülltem Euter zum Kauf angeboten wird. Rund 30 ‚Milch’kühe sehen wir, die breitbeinig laufen, um nicht an ihre vollen schweren Euter zu stoßen und um weitere Schmerzen zu vermeiden. 

Die Landwirte und Landwirtinnen bringen die Tiere mit vollen Eutern auf den Markt, um potentielle Käufer:innen von der Milch-und Euterleistung der Tiere zu überzeugen. Die Zitzen sind verklebt, damit die Milch nicht hinauslaufen kann. Ein Bauer hat Wäscheklammern verwendet, um den Milchfluss zu stoppen, die er schnell entfernt, als er uns sieht. In Flors Gesicht kann man deutlich die Schmerzen ablesen. Ihr Blick ist nach innen gerichtet, ihr Kiefer ist angespannt, die Ohren sind nach hinten gestellt, mit ausgestellten Hinterbeinen steht sie da. Der Klebstoff an ihren Zitzen ist deutlich sichtbar. Dass die Tiere offensichtlich unter großen Schmerzen leiden, scheint keine Rolle zu spielen.

Bereits seit Jahren prangert Animals‘ Angels die Praxis des Zitzenverklebens auf Märkten und Auktionen an – auch in Deutschland. Aber nur sehr vereinzelt verbieten Zuchtverbände und Marktbetreiber die tierquälerische Verkaufspraxis. In Torrelavega hängt nach unseren zahlreichen Beschwerden ein großes Schild, welches besagt, dass das Verkleben der Euter verboten ist und die Tiere mindestens alle 12 Stunden gemolken werden müssen, wie es das Gesetz vorschreibt. Doch das Schild scheint nur Dekoration zu sein. Auch die Tierärzt:innen, die die Eingangskontrollen auf dem Markt machen, drücken beide Augen zu.

Wir werden nicht lockerlassen und erneut eine Beschwerde bei der zentralen Veterinärbehörde einreichen.