Ein Team von Animals’ Angels kontrolliert Tiertransporte in Italien. Wir finden einen Lkw aus Ungarn, an Bord sind männliche und weibliche Rinder. Wir wollen die Transportbedingungen und den Zustand der Tiere dokumentieren und beschließen, den Lkw nach Süden zu begleiten – für fast 27 Stunden.
Bei einem Stopp können wir einen Blick auf die Tiere im Inneren werfen: Die weiblichen Rinder sind sanftmütig und wirken erschöpft. Die Bullen hingegen sind sehr aufgeregt. Mit ihren riesigen Körpern bringen sie bei jeder Bewegung auch den Transporter zum Schwanken. Der Boden im Lkw ist kaum eingestreut und dadurch nass und rutschig. Dass Transporteure an der Einstreu sparen, macht uns jedes Mal wütend. Der Aufwand ist gering – und die Tiere müssten so wenigstens nicht in ihren eigenen Exkrementen stehen und liegen.
Doch erst recht macht uns wütend, dass der Transporteur die gesetzlich vorgeschriebene 24-stündige Pause für die Tiere mit einem Trick umgeht. Als Zielort ist in den Papieren nämlich fälschlich ein Stall weit vor dem eigentlichen Ziel des Transports angegeben. Hier werden die Rinder für nicht einmal die Hälfte der vorgeschriebenen Zeit abgeladen. Anschließend werden sie zum eigentlichen Ziel weitertransportiert: einem Stall auf der Insel Sizilien.
Seit vielen Jahren dokumentieren und kritisieren wir, dass Pausenzeiten mit falschen Angaben in der Routenplanung auf Kosten der Tiere umgangen werden. Wir melden den Fall den zuständigen Behörden und fordern eine Untersuchung.