Kälbertransport in die Türkei: Unnötig lange Wartezeit an der Grenze – ohne Futter und Wasser

Verletztes Kalb auf einem Tiertransport in die Türkei

Animals‘ Angels kontrolliert in Bulgarien einen Tiertransport mit Kälbern aus Ungarn, die in der Türkei geschlachtet werden sollen.

Aus dem Lkw blicken uns freundliche Kindergesichter mit großen schönen Augen und langen hellen Wimpern entgegen. Die Tiere scheinen müde zu sein. Es ist heiß und die wenige Einstreu im Lkw ist noch sehr trocken. Wir befürchten, dass die Tiere unterwegs kaum etwas zu trinken bekommen haben. Das Kalb Florian hat eine Verletzung am Ohr, die stark geblutet hat. Der Fahrer erzählt uns, ein anderes Kalb sei Florian im Liegen draufgetreten. In der Enge des Fahrzeugs passiert das leicht – müde werden ist gefährlich.

Schließlich werden die Kälber an dem einzigen Versorgungsstall nahe der türkischen Grenze abgeladen. Doch hier wird den jungen Tieren nicht einmal die vorgeschriebene Pause von 24 Stunden gegönnt. Schon nach knapp 20 Stunden geht es weiter in Richtung Türkei.

Doch damit nicht genug: Der Transport erreicht am Nachmittag die Grenze. Das bedeutet, dass er heute nicht mehr die tierärztliche Kontrolle auf der türkischen Seite passieren kann – und bis zum nächsten Morgen hier warten muss. Für die Tiere heißt das eine zusätzliche Nacht auf dem LKW. Wieder ohne Platz, ohne Futter und Wasser. Vollkommen unnötig!

Seit einem Jahrzehnt diskutieren die Exportländer und die EU über bessere Bedingungen für die Tiere auf den Transporten in die Türkei – doch in der Realität vor Ort tut sich nichts. Der Export lebender Tiere in die Türkei muss gestoppt werden.