Kontrolle von Langstrecken-Tiertransporten, Deutschland - Türkei

Deutsche Färsen auf Langstrecken-Tiertransport in die Türkei

Animals' Angels ist erneut im Einsatz für die Tiere auf den Langstreckentransporten entlang der Route EU – Türkei. Dieses Mal wartet das AA-Team schon an der ungarisch-rumänischen Grenze auf ankommende Tiertransporte, um bereits innerhalb der EU Verstöße gegen die bestehende Transportverordnung feststellen zu können – und damit den Druck auf die verantwortlichen Behörden zu erhöhen.

Die EU-Kommission und die Verantwortlichen Behörden der Mitgliedsstaaten verwenden als Ausrede für ihre Untätigkeit oftmals, dass sie keine Einflussmöglichkeit darauf hätten, was mit den Tieren außerhalb der Grenzen Europas passiere – das wollen wir widerlegen. Denn es liegt in ihrer Verantwortung – und dies bestätigt auch das EuGH-Urteil C-424/13 aus dem Jahr 2015 – dass der gesamte Transport, von Anfang bis Ende, die Vorschriften der Verordnung (EU) Nr. 1/2005 einzuhalten hat, unabhängig davon, ob der endgültige Zielort innerhalb der EU oder in einem Drittland liegt!

Die Probleme beginnen bereits ganz am Anfang, nämlich bei der Planung solch langer Transporte. Viel zu oft sind diese nicht realistisch, berücksichtigen weder die langen Wartezeiten am Zoll, noch die vorgeschriebenen Fahrerpausen oder die verpflichtenden Ruhezeiten für die Tiere. Im schlimmsten Fall ist überhaupt keine Planung vorhanden, obwohl der Transport zuvor vom Veterinäramt genehmigt worden ist.

Selbst wenn die Planung gut erscheint, sieht die Wirklichkeit anders aus. Um ein Beispiel zu nennen: das Animals‘ Angels-Einsatzteam folgte einem LKW mit deutschen tragenden Färsen (schwangere, einjährige, weibliche Rindern) von Ungarn in die Türkei. Die zuvor von einem deutschen Amtstierarzt genehmigte Planung berücksichtigte sogar die obligatorischen Ruhe- und durchschnittlichen Wartezeiten am Zoll. Aber In der Realität dokumentierte Animals‘ Angels, dass die Färsen einige Stunden zu früh vor der vorgeschriebenen Mindestruhezeit wieder auf den LKW geladen wurden. Die schwangeren Tiere wurden daraufhin für fast zwei Tage, eingesperrt auf dem LKW, transportiert, bevor sie ihren Zielort in der Türkei erreichten. 

Dieser Transport ist erneut ein Beispiel dafür, dass sogar mit guter Planung derartige Langstreckentransporte nicht die Vorschriften der Verordnung (EG) Nr. 1/2005 zum Schutz der Tiere auf dem Transport einhalten können! Wir fragen uns, ob die Landwirte, bevor sie ‚ihre Tiere' auf die langen Transporte schicken, sich jemals gefragt haben, was mit ‚ihren Tieren' passieren wird.

Animals' Angels wird entsprechende Maßnahmen einleiten und Beschwerde bei den zuständigen Behörden einreichen.