Marokko: Wir klären auf – damit sich endlich etwas für die Tiere auf den Märkten ändert

Animals' Angels im Einsatz für die Tiere auf den Märkten in Marokko

Animals' Angels besucht die Märkte in Mers El Kher und Skherat, um den Tieren zu helfen und unser Team vor Ort zu unterstützen. In Mers El Kher beginnt unser Team mit einer Runde über den Platz. Da gerade Ramadan (Fastenmonat) ist, ist auf dem Handelsplatz für Schafe, Ziegen und Rinder weniger los. Wir treffen nur noch wenige Verkäufer an.

Die meisten der Tiere sind an ihren beiden Vorderbeinen zusammengebunden, sodass sie nicht richtig laufen können. Wir beobachten, wie drei Schafe und zwei Ziegen in den Kofferraum eines Pkw gepackt werden. Wir gehen dazwischen und versuchen vergeblich den Besitzer zu überzeugen, seine Tiere nicht so zu transportieren. Selbst auf das Angebot, dass ein anderer Verkäufer die Tiere in dessen Transportfahrzeug zu ihm nach Hause fährt, lehnt er vehement ab – er mache es schließlich immer so. Wir können leider nicht mehr erreichen, als dass er die Kofferraumtür nicht vollständig schließt, damit die Tiere wenigstens etwas Frischluft bekommen. Da es in Marokko immer noch kein Tierschutzgesetz gibt, sind solche Transporte weder illegal noch werden sie, oder die Märkte, von den Behörden kontrolliert. 

Auf dem Markt treffen wir den Esel Abdullah, der für seinen Besitzer Gemüse transportieren muss. Abdullah steht ‚geparkt‘ auf einem kleinen Platz, umgeben von Marktständen und ohne Schatten. Er sieht sehr erschöpft und abwesend aus. Seine Augen sind entzündet. Unser Team reinigt seine Augen und besorgt für ihn Wasser und Essen – und gibt ihm vor allem viele Streicheleinheiten. Nach einer Weile wird Abdullah tatsächlich wieder wacher und scheint sich ein wenig erholt zu haben. Wir sprechen mit seinem Besitzer und versuchen ihm klar zu machen, warum und wie er sich besser um seinen Esel kümmern muss.

Unser Team führt heute noch viele weitere Aufklärungsgespräche mit Menschen, um ihnen Denkanstöße für einen besseren Umgang mit ihren Tieren zu geben. Manche reagieren positiv, andere wiederum nicht – wie bei Pferd Fakir: Der Arme ist extrem abgemagert und schwach, muss aber weiterhin arbeiten und die schwere Kutsche ziehen. Sein Besitzer zeigt leider keinerlei Einsicht und zieht mit Fakir genervt davon. Es sind immer wieder diese Momente, die uns das Herz brechen, und gleichzeitig antreiben, nicht aufzugeben – für Fakir und die anderen, damit sich eines Tages endlich etwas ändert.

Wir befreien die ‚Lasten’tiere von ihren schweren Geschirren und zu kleinen Trensen und untersuchen sie auf Verletzungen und Druckstellen. Zum Glück finden wir heute keine schlimmeren. Den durstigen Tieren geben wir Wasser zu trinken und besorgen ihnen Heu und Karotten. Am Ende unseres Einsatztages gehen wir zum Parkplatz, an dem einige Esel jeden Tag angebunden sind. Sie begrüßen Habib und Boubaker mittlerweile mit Iahen. Wenn das nicht Grund genug ist, weiterzumachen!