Pferdetransport in Italien: ein Alptraum für Bernard und seine Freunde

Stute Ante mit weit aufgerissenen Augen auf einem Pferdetransport

Sie sind unruhig und gestresst. Sie schwitzen vor Aufregung. Sie wissen nicht, wie ihnen geschieht. Mit weit offenen Augen schauen uns Bernard, Mile und Jelena an. Bernard scharrt mit den Hufen, Mile schüttelt sich und stampft unentwegt. Wir begegnen ihnen und über 40 weiteren Pferden in Italien. Sie wurden in Kroatien geboren und werden nun zur Schlachtung nach Italien gefahren. Stute Jelena ist ein trauriges Beispiel dieses grausigen Geschäfts mit fühlenden Wesen: sie rentiert nicht mehr zur "Produktion" von Fohlen und wird nun zusammen mit ihrem letzten Fohlen getötet.

Viele der Pferde sind jung, haben zerzauste Mähnen, verkrustetes Fell. Offensichtlich haben sie anders gelebt als die gut umsorgten und gepflegten "Reit"pferde bei uns. Und entsprechend haben sie kaum oder gar keine Erfahrung darin, transportiert zu werden. Pferde sind Fluchttiere. Das heißt, sie sind immer auf der Hut vor möglichen Raubtieren. Sie müssen immer einen möglichen Fluchtweg vor Augen haben. Ein Transportfahrzeug ist somit ein Alptraum für Bernard und seine Freunde: eine neue und unbekannte Situation und kein Ausweg in Sicht.

Als die Fahrer sehen, dass wir hier sind, halten sie eigens für uns an. Wir sind dankbar, die Pferde kurz sehen zu können. Doch bitten wir die Fahrer, sogleich weiter zu fahren - denn jede Verzögerung und zusätzliche Minute auf dem Lkw ist purer Stress für die Pferde. Für ein Ende dieses unnötigen Stress, dafür setzen wir uns weiterhin ein. Und geben Bernard, Mile, Jelena und all den anderen die Aufmerksamkeit, die sie verdienen.