Polen: Animals' Angels und Viva! kontrollieren den Verkauf von lebenden Karpfen in Warschau

Animals‘ Angels und Viva! Interwencje sind an diesem Weihnachtswochenende wieder bei den Karpfen, die lebend in diversen Supermärkten und auf lokalen Märkten verkauft werden. Gemeinsam kontrollieren wir die Bedingungen, unter denen sie während der Verkaufstage untergebracht sind, sowie den Umgang und Transport von ihnen.

Auch wenn ganz langsam und dank des langjährigen Einsatzes von Viva! Interwencje und Animals‘ Angels ein Umdenken bei manchen Menschen einsetzt und beispielsweise erst vor einigen Tagen eine Dokumentation über Karpfen und deren Leidensfähigkeit im polnischen Fernsehen ausgestrahlt wurde, so gibt es leider immer noch viel zu viele Geschäfte, die an der grausamen Tradition des Verkaufs von lebenden Karpfen festhalten. Die Schlangen an vielen Verkaufsständen sind ewig lang, und die kleinen Wasserbecken leider immer noch viel zu oft überfüllt. Wir sehen Karpfen, die sich wegen der schlechten Wasserqualität an die Oberfläche drängen, um nach Sauerstoff zu schnappen. In manchen Becken finden wir tote und reglos auf der Seite treibende Tiere. Die Käufer und Verkäufer scheint das nicht sonderlich zu stören – es wird einfach munter weitergefischt, um die Fische anschließend (entweder betäubt durch Schlagen auf den Kopf, oder bei vollem Bewusstsein) in Plastiksäcken mit nach Hause zu nehmen und dort zu töten.

Bei einem Verkaufsstand einer großen Supermarktkette beobachten wir, wie ein Mitarbeiter die lebenden Karpfen besonders brutal in eine Box wirft. Wir informieren umgehend den Manager, der uns verspricht, einzuschreiten. Als wir am nächsten Tag zur Nachkontrolle wieder dort sind, werden die Tiere nun immerhin nicht mehr geworfen, sondern in die Box gelegt. Auch wenn das Hauptproblem, sie wie Gegenstände zu verkaufen und lebend in Plastiksäcke zu stecken, bestehen bleibt, so konnten wir wenigstens zusätzliche, unnötige Schmerzen für manche verhindern.

Durch unsre Präsenz zeigen wir den Menschen, dass uns das Schicksal der Karpfen nicht egal ist. Im Gegenteil. Gemeinsam werden wir Beschwerde bei den zuständigen Behörden einlegen gegen die von uns festgestellten Tierschutzverstöße. Wir sind froh, dass die Karpfen in Polen weiterhin so tatkräftige Unterstützung durch Viva! Interwencje bekommen, damit auch die Fische irgendwann in der Gesellschaft als fühlende Lebewesen geachtet und respektiert werden.