Polen: Kontrolle des Rindermarktes in Radzymin

Festliegende Kuh auf dem Tiermarkt in Radzymin, Polen

Im Auftrag von Animals’ Angels kontrolliert das Team von Viva! Interwencje den Rindermarkt in Radzymin, einer kleinen Stadt in der Nähe von Warschau. Das seltsame an diesem Markt ist, das am Zaun ein Schild angebracht ist, das den Handel mit Tieren untersagt. Dennoch reihen sich die Fahrzeuge am Eingang und fahren wie gewöhnlich auf das Gelände. Das Team kontaktiert das zuständige Veterinärbüro. Sie erfahren, dass der Markt tatsächlich überwacht wird und dass in Kürze ein zusätzliches Inspektoren-Team zum Marktgelände geschickt wird.

Die Inspektoren erreichen das Gelände gegen Mittag und beginnen mit ihrer Kontrolle. Unser Team unterstützt sie dabei, obwohl sich die Inspektoren äußerst unkooperativ verhalten. Als erstes fällt unserem Team auf, dass der bereits anwesende Veterinär den Markt bereits verlassen will. Er sagt, sein Dienst Ende um 12:00 Uhr. Der Markt ist jedoch noch lange nicht vorbei. Er meint, dies sei so üblich.

Währenddessen werden weiterhin Tiere verladen. Das Team beobachtet zahlreiche Fälle von Gewaltanwendung: Kühe werden geschlagen und ihnen die Schwänze verdreht. Die Veterinäre behaupten, dergleichen nicht festgestellt zu haben. Das Team bekommt allerdings sogar mit, wie die Inspektoren zu den Bauern sagen: „Keine Schläge, Viva! ist da.“

In der Mitte des Geländes findet das Team eine festliegende Kuh in der prallen Sonne. Ihr Kopf ist mit einem Seil an ihre Hinterbeine verschnürt. Sie soll wohl jeden Moment die Rampe an einem Fahrzeug hochgezogen werden. Das Team schreitet ein und informiert die Veterinäre. Sie ordnen an, dass das Tier unter einem der Dächer getränkt werden soll. Die Bauern schaffen es zwar, sie auf die Beine zu stellen, aber sie humpelt sehr stark. Die Veterinäre ergreifen keine weiteren Maßnahmen, da sie sowieso zum Schlachthaus gebracht werde.

Darüber hinaus sind einige Kühe mit tropfenden Eutern auf dem Gelände. Die Veterinäre ordnen an, dass diese gemelkt werden müssen. In den Tränken für die Kühe ist altes, grünes Wasser und es gibt keine Anzeichen, dass sie zuletzt benutzt wurden.

Die Inspektoren teilen dem Team mit, dass sie nur einen Vermerkt über die festgestellten Verstöße an die Bezirksbehörde weiterleiten werden. Die Verstöße sind ihres Erachtens nicht schwerwiegend.

Das Team von Viva! leitet seine Beobachtungen an die Veterinärbehörde in Warschau weiter und verlangt entsprechende Schritte einzuleiten. Sie haben bereits Beschwerde über die Zustände und gegen die Veterinäre auf dem Markt in Radzymin eingereicht.

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