Rumänien: Der illegale Tiermarkt von Tibana

Angebundene Rinder auf dem Markt von Tibana, Rumänien

Es ist Anfang Dezember, und wir sind im (Nord-)Osten Rumäniens, um den lokalen Markt in Tibana zu überprüfen. Seit vielen Jahren prangern wir hier den irregulären Handel mit lebenden Tieren an, der ohne die Genehmigung des zuständigen Veterinäramtes stattfindet. Zudem wurde 2018 der Verkauf von Tieren auf allen (auch den genehmigten) Märkten in Rumänien verboten, um die Verbreitung der Afrikanischen Schweinepest zu verhindern. Als wir ankommen, sind wir bitter enttäuscht, dass trotz des Verbots lebende Pferde, Rinder, Schafe, eine Ziege und Gänse zum Verkauf angeboten werden.

Einige wenige Pferde werden auf Lastwagen transportiert, während viele andere einen Karren ziehend oder zusätzlich an denselben Karren angebunden dorthin gebracht werden. Die Rinder werden zu Fuß geführt und an Pfählen oder am Zaun angebunden ausgestellt, ihr Fell ist schmutzig, und nur eines hat eine sichtbare Kennzeichnung. Die Gänse sind auf einem Pferdewagen unter einem Maschendraht dicht aneinander gepfercht. Anders als in den vergangenen Jahren sehen wir keine Tiere, die mit gebunden Beinen verkauft werden.

Ein Lieferwagen mit einem Becken, das mit sprudelndem Wasser gefüllt ist, wird an der Straße geparkt. Dann sehen wir tote Fische, die auf dem Markt verkauft werden. Da die Körper der Fische unversehrt sind, befürchten wir, dass sie lebend in dem Wasserbecken transportiert wurden und dann langsam erstickten, da sie in Plastikboxen ohne Wasser dargeboten werden.

Nach dem Markt fahren wir zum Veterinäramt des Kreises in Iasi und weisen auf den illegalen Handel hin. Die Behörden sagen uns, dass sie planen, diesen und andere inoffizielle Tiermärkte noch vor Weihnachten zu kontrollieren. Wir verstehen nicht, wie es möglich ist, dass nach 10 Jahren unserer Berichte und 6 Jahre nach einem nationalen Verbot und trotz der angeblichen Kontrollen immer noch Tiere in Tibana verkauft werden. Aber wir werden die Zentralbehörde darauf hinweisen und den Markt erneut überprüfen.