Nach unserem Besuch auf dem Tiermarkt in Calarasi finden wir den Esel Marcelu in der ärmlichen Gegend hinter dem Tiermarkt. Es ist dieselbe Gegend, in der wir letztes Jahr die Stute Christmas antrafen, der wir damals leider nicht helfen konnten.
Marcelu kann nicht richtig laufen, er hat offensichtlich Schmerzen in den Vorderbeinen. Etwas später kommt auch sein Besitzer hinzu und erklärt, dass er Hilfe bräuchte, um Marcel zu füttern und seine Füße behandeln zu lassen. Es ist ein seltsames Schicksal, dass dieser Mann ein Verwandter des Besitzers von Christmas ist – und wir von ihm zum exakt selben Haus geführt werden.
Wir kaufen fünf Ballen Alfalfa um Marcelu und Daniel (der andere Esel, der sich mit Marcelu einen Stall teilt) zu füttern. Es ist allerdings weniger ein Stall, sondern mehr eine Kammer, etwa so groß wie ein Badezimmer, die an das heruntergekommene Haus angerenzt. Im Haus wohnt eine nicht zu bestimmende Anzahl an Erwachsenen und Kindern. Wir rufen umgehend die uns befreundete Organisation Save the Dogs and other Animals in Medgidia hinzu.
Glücklicherweise versichern sie uns, dass sie so schnell wie möglich ihre Tierärzte schicken, um nach Marcelu und Daniel zu sehen – und das, obwohl sie mit ihren Tierheimtieren bereits alle Hände voll zu tun haben. Am nächsten Montag kommen Raul und Roxana dann schließlich nach Calarasi und sehen nach den beiden Eseln.
Sie behandeln und trimmen die Hufe der beiden. Besonders Marcelu hat dies nötig, denn er hat einen Abzess. Endlich kann er wieder besser laufen. Für beide Esel ist noch genügend Alfalfa übrig und Tierärzte wollen sie weiter im Auge behalten. Darüber hinaus wollen sie im Frühjahr nach all den Eseln und Pferden in dieser Gegend sehen, in der die Menschen und Tiere unter sehr harten Bedingungen leben. Dazu wollen sie ein gutes Verhältnis zu den Einheimischen aufbauen und so die Bedingungen für die Tiere verbessern die hier zum arbeiten ausgenutzt werden.
Auch wir werden die Gegend im Auge behalten, wenn wir den örtlichen Tiermarkt wieder besuchen. Ein großes Dankeschön an Sara, die Gründerin von Save the Dogs, an Filippo, den Leiter der Organisation in Rumänien, und natürlich an die beiden Tierärzte Raul und Roxana für ihre tatkräftige Unterstützung.