Animals’ Angels ist kurz vor Weihnachten in Rumänien und besucht verschiedene Tiermärkte. Zum ersten Mal seit vielen Jahren finden wir die Märkte von Calarasi und Calugareni leer, ohne dass ein einziges Tier verkauft wird. Auch entlang der Straßen und in Hinterhöfe sehen wir nicht das sonst so übliche Töten von Schweinen für die ‚Feiertage‘ – und wir verspüren eine vage Erleichterung.
Diese weicht jedoch bald der Enttäuschung: lokale Tierärzte und Polizisten erklären, dass die Märkte aufgrund der Afrikanischen Schweinepest geschlossen sind. Gemäß Meldungen der nationalen Veterinärbehörde wurden in ganz Rumänien bisher 364.044 Scheine getötet, um die Krankheit zu bekämpfen und die weitere Ausbreitung zu verhindern.
Wir fahren weiter in den Norden Rumäniens – der Markt in Iasi ist in vollem Gange. Es werden zwar keine Schweine verkauft, aber Schafe und Ziegen, und das mit der üblichen Brutalität: Sie werden neben- und übereinander gestapelt und mit zusammengebunden Beinen bei -3 °C zur Schau gestellt. Ihre Felle sind nass vom Schnee und sie zittern vor Kälte. Wir können einige von ihnen mit Decken zudecken, um wenigstens etwas Wärme zu spenden.
Auch wenn viele Pferde, welche die Leute mit Kutschen zum und vom Markt bringen, eine Decke über dem Rücken haben, scheinen die Händler unsere Geste nicht zu verstehen. „Die Ziegen werden sowieso bald getötet, für Weihnachten“, meinen sie. Die Ziege Anja wird noch auf dem Marktgelände getötet.
Die Afrikanische Schweinepest zeigt, dass rumänische Behörden Anordnungen und Gesetze koordinieren und durchzusetzen können – wenn sie wollen. Leider funktioniert das zwar bei Gesundheitsfragen, nicht aber beim Tierschutz.