Serbien: Wir kontrollieren Tiertransporte, die über Ungarn die EU verlassen

Tiertransport Schweine

Ein Team von Animals' Angels ist an der Grenze zwischen Ungarn und Serbien, um den Export von lebenden Tieren nach Serbien zu kontrollieren. Diese Route ist neu für uns – wir wissen deshalb anfangs nicht, was uns hier erwartet.

Unterwegs stellen wir fest, dass viele Ferkel aus Dänemark nach Serbien zur Mast transportiert werden. Kaum zwei Monate alt, werden die Jungtiere über eine Strecke von rund 2.000 km transportiert und durchqueren dabei Land für Land die Europäische Union. An der Grenze dauert es anschließend mehrere Stunden, bis sie das EU-Gebiet verlassen. Bei den verschiedenen Kontrollen (Polizei, Zoll und Veterinär) bleiben die Tiere an Bord der Lastwagen, die mitten in der Sonne geparkt sind. Obwohl es Mai ist, hat es tagsüber bis zu 30 °C. 

An der Grenze treffen wir auf die Ferkel János, Csák, Andras und ihren Begleitern aus Ungarn. Wir leisten ihnen an der serbischen Grenze Gesellschaft, während die Fahrer auf die erforderlichen Dokumente für die Weiterreise warten. Sie weisen viele Kratzer auf und einige von ihnen haben Verletzungen an den Ohren. Es ist heiß und die Ferkel atmen schnell. Unser Thermometer zeigt 33,2 °C in den Abteilen innerhalb des Lkw. 

Wir bitten den Fahrer sofort, das Wasser aufzudrehen (was er bereits hätte tun sollen) und die Lüftung einzuschalten. Wir sind sehr erstaunt – und der Fahrer auch – dass die Tiere nicht wissen, wie sie die Tränken benutzen sollen. Schweine sind in der Regel an diese Art von Vorrichtungen in den Betrieben bereits gewöhnt. Wir zeigen ihnen, wie sie funktionieren und klettern den Lkw zu jeder Etage hinauf, um die Tränken nacheinander auszuprobieren und sie den Tieren zu zeigen. Einige von ihnen zeigen kein Interesse, während andere das fließende Wasser trinken. Wir begleiten sie zu ihrem Bestimmungsort und beobachten, wie sie ausgeladen werden. Sie werden auf dem Gelände nun für etwa dreißig gehalten, bevor sie zum Schlachthof gebracht werden. 

Wir sind besorgt über diese Transporte und die Bedingungen, unter denen die Tiere außerhalb der EU-Grenzen landen. Wir werden uns mit den zuständigen Behörden in Verbindung setzen, um mehr Informationen zu erhalten und einen Dialog zugunsten der Tiere aufzubauen.