Spanien: Extrem langer Transport junger Hennen auf die Kanarischen Inseln dokumentiert

Hühnertransport vom spanischen Festland auf die Kanarischen Inseln

Die Nachfrage nach Eiern auf den Kanarischen Inseln ist enorm – nicht zuletzt wegen der Millionen von Touristinnen und Touristen, die jedes Jahr die kleinen Inseln besuchen. Doch kaum jemand fragt, woher diese Eier eigentlich stammen.

Zum zweiten Mal in Folge hat ein Team von Animals’ Angels rund 10.000 junge Hennen auf ihrem Transport von Nordspanien zu einem Legebetrieb auf Teneriffa begleitet. Die Tiere sind in kleine, veraltete Metallkäfige gepfercht – sie können darin weder aufrecht stehen noch sich richtig bewegen und stoßen mit ihren Köpfen und Rücken gegen die Käfigdecken. Insgesamt werden sie mehr als 75 Stunden lang auf der Straße und übers Meer transportiert. Allein die Überfahrt mit der RoRo-Fähre von Cádiz via Gran Canaria nach Teneriffa dauert über 52,5 Stunden.

Wie schon in der Vorwoche ist der Lkw mit einem Wassersystem ausgestattet. Doch aufgrund der unzureichenden Anzahl an Tränken und der hohen Besatzdichte ist es unmöglich, dass alle Tiere in diesen engen Käfigen die Nippeltränken erreichen. Außerdem erhalten sie während des gesamten Transportes kein Futter, denn eine Fütterung im Lkw ist schlicht unmöglich – die Hennen bleiben also mehr als drei Tage lang hungrig. Für Maria, Alba, Cristina und mindestens 17 weitere Hennen sind die Strapazen zu groß. Sie überleben den Transport nicht. Es bricht uns das Herz, als wir zusehen müssen, wie die Arbeiter ihre kleinen, zerbrechlichen, leblosen Körper aus den Containern werfen. Die überlebenden Tiere erwartet nun eine Zukunft in einem geschlossenen Stallgebäude – für die nächsten 12 bis 18 Monate, bis ihre Legeleistung nachlässt. Dann werden sie geschlachtet. Sie werden nicht als fühlende Individuen wahrgenommen, sondern nur als Nummern in einem System, das allein auf Profit ausgerichtet ist.

Diese extrem langen Transporte sind nicht nur ethisch unvertretbar – sie sind auch gesetzeswidrig. Wir bereiten derzeit Beschwerden gegen die Verantwortlichen vor und fordern entschlossenes Handeln der Behörden, damit das Leiden und der Tod von Maria, Alba, Cristina und all den anderen nicht umsonst waren. Diese illegalen Transporte müssen ein Ende haben!