Animals’ Angels ist auf dem Pugu Markt, dem größten Rinder- und Ziegenmarkt Tansanias. Jeden Tag werden hier zwischen 600 und 1.000 Rindern verkauft, sowie 400 bis 500 Ziegen. Die Größenordnungen sind unvorstellbar. Man verliert leicht den Überblick zwischen den vielen Tieren und Menschen auf dem riesigen Marktgelände. Außerhalb der Verkaufsfläche ruhen Rinderherden, stärken sich nach den langen Transporten aus ganz Tansania. Die Tiere werden teilweise 1.000 Kilometer transportiert, bevor sie in Pugu ankommen. Hier werden sie weiterverkauft und zu den lokalen Schlachthäusern transportiert.
Die Verladungen sind der problematischste Teil des Marktgeschehens. Mit schweren Stöcken werden die Rinder über eine marode Rampe auf die Transporter getrieben. Die Stimmung ist hektisch und aggressiv. Da viel zu viele Tiere auf einmal verladen werden, ist die Rampe völlig überfüllt und die Rinder können weder vor noch zurück. Trotzdem wird weiter scheinbar wahllos auf sie eingeprügelt.
Wir besprechen die Probleme mit dem Manager und dem Tierarzt des Marktes. Beide erklären, dass es schwer für sie ist, die hiesigen Zustände am Markt zu verändern. Der Manager wünscht sich Unterstützung gegen das Prügeln der Rinder beim Verladen. Er kann sich eine Kooperation mit dem hiesigen Agrar-College vorstellen. Gemeinsam mit den Studierenden könnten Trainingsworkshops für die Menschen auf dem Markt gegeben werden.
Wir nehmen den Vorschlag mit und bringen ihn in unserem Workshop zur Sprache, den wir für Collegedozent:innen aus dem ganzen Land veranstalten. Wir helfen gerne bei der Umsetzung der Idee. Doch nachhaltige Veränderungen für die Tiere wird es auf dem Markt in Pugu erst dann geben, wenn die Behörden und die Marktleitung vor Ort konsequent durchgreifen und das Tierschutzgesetz ohne Kompromisse anwenden.