Animals’ Angels ist unterwegs auf Deutschlands Straßen. Trotz der verschärften Corona-Bestimmungen rollen tagein, tagaus Tiertransporte quer durchs Land und darüber hinaus durch Europa und noch weiter.
In der Woche vor Ostern begleiten wir unter anderem einen Transport von jungen Kälbern. Unter ihnen finden wir Murmel. Das Tierkind wurde in Deutschland geboren. Er ist zusammen mit anderen Kälbern aus Deutschland, Luxemburg und den Niederlanden auf dem Transport nach Polen. Gestartet sind die gerade wenige Monate alten Kälber in den Niederlanden. Obwohl sie erst ein paar Stunden unterwegs sind, zeigen manche bereits Anzeichen von Hunger und belecken die Gitterstäbe des Transporters. Zu diesem Zeitpunkt liegen noch über 800 Kilometer vor ihnen, die sie an Bord der Fahrzeuge ausharren müssen.
Sie bleiben nicht die einzigen Tierkinder, die wir diese Woche treffen: Wenige Wochen alte Ferkel aus Dänemark auf dem Weg nach Rumänien. Dort sollen sie gemästet werden. Sie sind erschöpft und müde und drängen sich dicht aneinander. Einer von ihnen ist Theo. Er schaut uns durch die Gitterstäbe des Transporters an. Auf unser Nachfragen dreht der Fahrer das Wasser an, sodass er und die anderen trinken können. Wir begleiten Theo und hunderte weitere Ferkel bis zur tschechischen Grenze. Wir können nicht weiter aufgrund der derzeitigen Einreisebestimmungen – die Ferkel schon. Sie haben zu diesem Zeitpunkt noch über 1000 Kilometer vor sich.
Auch wenn hier auf den ersten Blick keine offensichtlichen Verstöße gegen die Gesetze zu finden sind, wird einmal mehr deutlich: lange Transporte von Tierkindern müssen endlich ein Ende haben. Von Stunde zu Stunde werden die Strapazen für sie größer. Hunger, Durst und Erschöpfung nehmen mit der Dauer der Transporte zu. Deshalb setzen wir uns in Deutschland und der EU für eine Überarbeitung der EU-Verordnung zum Schutz der Tiere beim Transport ein – damit sie endlich ihres Namens würdig wird.