Tiertransporte nach Italien: Kälber aus Frankreich stehen dicht an dicht, Tiere am Boden kommen nicht mehr hoch

Kälber in Enge auf Tiertransporte von Frankreich nach Italien

Wir sind an der Grenze zwischen Italien und Frankreich und kontrollieren Tiertransporte. Es ist Nacht, ein Kälbertransport nach dem anderen passiert die Grenze in Richtung Italien. Die meisten der Kälber werden hier vor der Schlachtung noch etwa ein Jahr gemästet.

Die Tiere stehen dicht an dicht – wieder einmal dokumentieren wir, dass in den Transporten viel zu wenig Platz ist. Daran ist auch die aktuelle Fassung der EU-Verordnung schuld, die für Rinder viel zu hohe Ladedichten erlaubt. Die Fahrer erklären uns wiederum, dass dies gut sei. Die Tiere würden in der Enge ruhiger bleiben und es käme zu weniger Rangkämpfen. Doch wenn sich Kälber während dieser langen Transporte (hier zwischen 8 und 15 Stunden) hinlegen, kommen sie nur selten wieder hoch. Die anderen Tiere stehen auf ihnen und trampeln über sie hinweg – ein enormes Risiko für Verletzungen. Ihre vergeblichen Versuche, wieder auf die Beine zu kommen, kosten zusätzlich Kraft. Remi, Elodie und Ninette liegen mit weit aufgerissenen Augen erschöpft am Boden. Sofort informieren wir die Fahrer. Sie wissen, dass dies eine ernste Gefahr für die Tiere ist und versuchen, sie mit Stöcken zum Aufstehen zu bewegen.

Wenigstens stellen wir fest, dass in den Transporten endlich genug Einstreu verwendet wird. An dieser Stelle wird leider viel zu oft gespart. Der Boden ist somit weniger rutschig und die Exkremente der Tiere werden von dem Material absorbiert. Wir setzen uns erneut mit den Behörden in Frankreich und Italien in Verbindung. Wir drängen auf mehr Kontrollen und weniger Tiere auf den Fahrzeugen. Auch wenn wir den skrupellosen Handel nicht stoppen können, wollen wir so zumindest versuchen, das Leid auf diesen Transporten etwas zu verringern.

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