Animals’ Angels kontrolliert in Italien einen Tiertransport mit Hühnern, die aus der Nähe von Bari über mehr als 600 km in ein Schlachthaus transportiert werden. Laut Fahrern sind 6.000 Hühner geladen – 6.000 Individuen, 6.000 Personen.
Wir sind geschockt, als wir an den parkenden Lkw herantreten und die Tiere aus der Nähe sehen. Zusammengepfercht in den Transportkäfigen haben die Tiere keinen Platz sich zu bewegen. Die Käfige sind viel zu niedrig und viel zu voll, doch leider ist dies gängige (und erlaubte) Praxis bei Hühnertransporten. Durch die Turbomast und ihre viel zu schwere Brust können sie ihr eigenes Körpergewicht von rund 3,5 kg eigentlich schon längst nicht mehr tragen.
Wir finden sofort ein totes Huhn und viele, die auf ihrem Rücken liegen – ob sie schon bei der Verladung so in die Käfige gezwungen wurden oder ob sie durch die Fahrtbewegungen des Lkw so hin und her geworfen wurden, dass sie umgefallen sind, wissen wir nicht. Aber wir wissen, dass sie von alleine nicht mehr hochkommen. Ihre schwere Brust drückt auf ihre inneren Organe und die Tiere leiden sichtlich. Das Huhn Agatha steckt mit ihrem rechten Flügel zwischen den Gitterstäben der Transportbox fest – Ergebnis: offener Knochenbruch. Wie lange Agatha so wohl schon ausharren musste?
Die Fahrer interessiert das alles nicht – sie betrachten Agatha und die anderen wahrscheinlich nur als Ware, die zum Töten und Essen da sind. Es bricht uns das Herz, in diesem Moment nicht mehr für die Hühner tun zu können als diejenigen, an die wir rankommen, wieder aufrecht hinzusetzen, Agathas Flügel zu befreien und diese Tierquälerei zu dokumentieren.
Auch wenn wir wissen, dass solche Hühnertransporte leider keine Ausnahme ist, sondern erschreckenderweise die traurige Normalität, werden wir auf jeden Fall Anzeige bei den zuständigen Behörden einreichen und unser Bestes geben, damit wenigstens dieser Hühnertransport nicht ohne Konsequenzen für die Verantwortlichen bleibt.