Tiermärkte in Bulgarien

In Bulgarien gibt es nur noch wenige Tiermärkte. Die Bedingungen für die Tiere dort sind jedoch untragbar und entsprechen bei Weitem nicht den Vorgaben der EU. Fehlende Infrastruktur, völlig ungeeignete Transportfahrzeuge, ein sehr grober, oftmals brutaler Umgang mit den Tieren sowie mangelnde behördliche Kontrolle führen zu gravierenden Tierschutzverstößen. Deshalb setzt sich Animals‘ Angels seit 2013 für die Verbesserung der Situation für die Tiere auf den bulgarischen Märkten ein bzw. fordert deren Schließung.

Worunter leiden die Tiere?

Es gibt in Bulgarien schätzungsweise noch etwa zehn Märkte, auf denen wöchentlich Tiere zum Verkauf angeboten werden. Vor allem Kleinbauern, aber auch Händler aus der Region nutzen diese recht kleinen Märkte, die besonders für die lokale Wirtschaft von Bedeutung sind. Verkauft werden hier Rinder, Schafe, Ziegen, Equiden, Kaninchen und Vögel. Auf illegalen Märkten werden auch junge Schweine und Ferkel angeboten.

Tierschutz spielt dabei keine Rolle. Immer wieder finden wir die gleichen schwerwiegenden Verstöße gegen die EU-Tierschutz-Transportverordnung Nr. 1/2005:

  • Verkauf und Transport von viel zu jungen, kranken oder verletzten Tieren.
  • Schafe werden mit zusammengebundenen Beinen zum Verkauf angeboten.
  • Zicklein, Lämmer und Ferkel werden an einem Bein hochgehoben und gezogen, Hühner an ihren Flügeln oder Beinen kopfüberhängend getragen.
  • Rinder werden auf völlig ungeeignete Transporter ohne Rampe geprügelt, getreten und ihre Schwänze werden verdreht.
  • Ferkel werden in Plastiksäcken verkauft.
  • Kälber und Schafe werden in Kofferräumen von Pkw transportiert.
  • Unterernährte, vernachlässigte, völlig erschöpfte Tiere bis hin zu festliegenden Tieren werden verkauft.
  • Verletzte oder kranke Tiere werden nicht tierärztlich versorgt.
  • Kein Futter und Wasser.
  • Keine Kontrollen durch die zuständigen Behörden.

Die bulgarischen Märkte erinnern eher an Relikte des vergangenen Jahrhunderts und verstoßen in jeglicher Hinsicht gegen geltendes EU-Tierschutzrecht.

Bilderreihe

Was Animals' Angels dagegen unternimmt

Im März 2013 kontrollierte Animals‘ Angels das erste Mal die bulgarischen Tiermärkte und erstattete Bericht bei den zuständigen Behörden auf nationaler und EU-Ebene über die vorgefundenen Missstände. Seit 2017 sind wir wieder vor Ort und mussten leider erneut die gleichen Probleme feststellen. Mit unseren Beschwerdeberichten und in persönlichen Meetings informierten wir die bulgarischen Behörden, die im November 2017 einen umfangreichen Plan zur Verbesserung der Situation vorlegten.

Im März 2018 überprüften wir die Zustände vor Ort erneut, doch leider ohne nennenswerte Verbesserung. Deshalb wandten wir uns an die bulgarischen Medien, um den Druck auf die Behörden zu erhöhen. Seit September 2018 liegt nun ein neuer Plan vonseiten der bulgarischen Behörden auf dem Tisch, dessen Umsetzung wir weiterhin einfordern werden.

Unser Ziel:

  • Mehr Bewusstsein und Respekt für die ‚Nutz‘tiere in Bulgarien.
  • Einhaltung der bestehenden EU-Tierschutzgesetze.
  • Bulgarische Kontrollbehörden zum Handeln auffordern.
  • Dauerhafte Schließung illegaler Tiermärkte.

Projektleitung:
Julia Havenstein

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