11.04.2011 | Spanien, Beade - Portugal, Rates

Animals’ Angels und die spanische Tierschutzorganisation Anda folgen einem Transport mit ausgedienten „Milch“kühen vom Rindermarkt in Rates (Portugal) zum einem Schlachthof in Galizien (Spanien).

Die Kuh Ivana bricht auf dem Transport zusammen und liegt am Boden des LKWs. Bei Ankunft im spanischen Schlachthof ist kein Amtstierarzt anwesend, da es bereits spät am Abend ist. Die verantwortliche Person am Schlachthof versichert dem Team einen privaten Tierarzt zu rufen, um Ivana einschläfern zu lassen, falls es notwendig ist.

Doch schließlich rappelt Ivana sich wieder auf und wird zusammen mit den anderen Kühen im Schlachthofpferch untergebracht, wo sie auf ihre Schlachtung am nächsten Tag warten. Am folgenden Morgen schicken die zuständigen Amtstierärzte Animals’ Angels Fotos von Ivana, um zu zeigen, dass sie sich über Nacht so weit erholt hat, dass sie   geschlachtet werden kann.

Nach Informationen von Animals’ Angels geht das Fleisch von Ivana und den anderen Kühen aus Rates nach Holland. Die verwaltungsrechtliche Zuständigkeitsregelung erlaubt es den Tierärzten am Schlachthof in Spanien nicht, direkt Strafen gegen den Transporteur auszustellen. Dafür muss ein langer Dienstweg eingehalten werden, wodurch es in vielen Fällen nie zu einer Sanktion kommt.

Daher haben Anda und Animals’ Angels bei dem zuständigen Amt eine formelle Anfrage über Anzahl und Höhe der in den letzten Monaten ausgestellten Sanktionen wegen Verstößen gegen die Transportverordnung gestellt. Der Schlachthofbetreiber meint, er könne es seinen Kunden nicht abschlagen, auch kranke und verletzte Kühe anzunehmen, sonst werde er Zulieferer verlieren.

Anda und Animals’ Angels haben sich deswegen an die galizische Presse gewandt. Des Weiteren hat Animals’ Angels erneut einen Termin beim portugiesischen Landwirtschaftsministerium erbeten, um wieder einmal über die Abfertigungspraxis portugiesischer Amtstierärzte zu sprechen.