Ägypten: Wir dokumentieren Verladungen und Transporte auf dem Kamelmarkt in Birqash

Kameltransport auf dem Tiermarkt in Birqash, Ägypten

Animals' Angels besucht zum zweiten Mal in Folge den Kamelmarkt in Birqash, Ägypten. Soweit das Auge reicht, sind Kamele und Händler zu sehen. Es herrscht noch mehr Aufregung und Hektik als gestern und wir müssen aufpassen, nicht überrannt zu werden.

Um uns einen besseren Überblick zu verschaffen, bilden wir zwei Teams. Es dauert nicht lange, bis uns eine Entladung ohne Rampe ins Auge fällt. Die Kamele haben Angst und lassen sich auch nicht durch Schläge und lautes kreischen dazu bewegen, den LKW zu verlassen. Die Händler nehmen wortwörtlich Anlauf, um den Tieren von hinten einen Stoß zu verpassen. Dies hat zur Folge, dass die Kamele von den Transportern fallen. Es grenzt an ein Wunder, dass sich keines der Tiere ein Bein bricht. Dennoch schreien sie verzweifelt und wissen nicht wie Ihnen geschieht.

Auf der gegenüberliegenden Seite beginnen grade ein paar Händler mit der Verladung einiger Kamele. Auch hier bietet sich uns ein ähnliches Bild: Die Tiere sind mit der Situation und dem Platzmangel auf der Ladefläche völlig überfordert. Ahmet leidet ganz besonders. Sein rechtes Auge ist verletzt und blutet. Wir wollen ihn auf seinem letzten Weg nicht alleine lassen und entschließen uns, dem Transporter zu folgen.

Die Fahrt ist beschwerlich, die Straßenverhältnisse schlecht und die Reise endet nach fast drei Stunden in einer engen, holprigen Gasse. Inmitten eines Wohngebietes werden die Tiere endlich abgeladen. Aber auch hier gibt es keine Rampe. Die Tiere fallen einfach seitlich vom Transporter. Ahmet ist tapfer und folgt mit erhobenem Kopf seinen Artgenossen in einen kleinen Hinterhof. Auch dort werden die Tiere wieder hin und her getrieben. Ihnen bleibt keine Möglichkeit, sich von der langen Fahrt zu erholen. Innerhalb weniger Minuten werden zwei Kamele für den Schlachthof ausgesucht.

Leider können wir nichts mehr für die Tiere tun und unsere Reise endet schweren Herzens hier. Morgen werden wir wieder zum Markt fahren um so viel Informationen wie nur möglich zu sammeln.