Begleitung eines Ferkeltransports von Deutschland nach Spanien

Animals' Angels zündet Kerzen im Gedenken an die transportierten Ferkel an

Animals’ Angels begleitete am letzten Wochenende einen Transport von frühentwöhnten Ferkeln von Deutschland nach Spanien.  Der Transporteur verstieß gegen die Transport- und Ruhezeiten für Schweine. Dafür kann er belangt werden. Aber das eigentlich Schlimme ist, dass es überhaupt möglich ist, solche Transporte in der EU, die Tiere als fühlende Wesen anerkennt, legal durchzuführen.

Die Babyferkel sind gerademal drei bis vier Wochen alt. Unter natürlichen Bedingungen würde ihre Mutter sie frühestens mit 13 bis 17 Wochen absetzen, wenn überhaupt wiegen sie gerade mal 10 kg. Sie werden in vielen verschiedenen Ställen in Deutschland gesammelt, um dann auf einen fünfstöckigen LKW verladen und nach Spanien verfrachtet zu werden.

Während des Transports schreien Max, Jörn und die rund 2.000 anderen Ferkel ständig, sie liegen eng aneinandergedrängt und teilweise übereinander. Aus dem LKW strömt heiße Luft und ein beißender Ammoniakgestank. Eine angemessene Versorgung der Tiere während des Transports ist nicht möglich.

24 Stunden nach ihrer Ankunft in Spanien werden sie geschlachtet. Wir bleiben vor Ort, fühlen uns hilflos und zünden Kerzen für die Kleinen an. Am Montagmorgen sprechen wir mit dem Schlachthofbesitzer und fragen ihn, warum diese Transporte nötig sind. Denn rund um den Schlachthof und in der angrenzenden Region sieht man überall Schweinefarmen, warum müssen die Ferkel aus Deutschland kommen? Seine Antwort: das ist einfach Business.

Diese Transporte sind ein Armutszeugnis für die EU, die ihrem eigenen Anspruch, Tiere als fühlende Wesen anzuerkennen, nicht gerecht wird, denn sie behandelt sie wie Waren. Wir werden in diesem Fall gegen den Transporteur vorgehen und wir werden uns weiter bei EU-Kommission, im Parlament und in den Mitgliedstaaten für einen Stopp der Langstrecken-Tiertransporte stark machen.