Das Leid der ‚Weihnachts’lämmer: Wir kontrollieren Tiertransporte auf der Autobahn in Italien

Mit der Animal Welfare Foundation, ENPA und Essere Animali kontrolliert Animals‘ Angels vor Weihnachten Lämmertransporte auf der Autobahn in Italien. In der Vorweihnachtszeit werden in Italien über 550.000 Lämmer geschlachtet. Etwa 90.000 von ihnen werden über weite Strecken nach Italien transportiert und verbringen mehr als 24 Stunden in der drangvollen Enge der Fahrzeuge.

Insgesamt kontrollieren wir zwölf Tiertransporte. Die alarmierten Behörden stoppten und kontrollierten acht von ihnen. Trotz toter Lämmer und zahlreichen Verstößen gegen die EU-Tierschutz-Transportverordnung (ungeeignete Tränken, niedrige Deckenhöhe, Überladung) verhängten die Behörden nur wenige Strafen – doch immerhin eine in Höhe von 10.000 Euro.

Am schlimmsten erging es den Tieren in einem Transporter in der Nähe von Verona. Die Polizei informierte einen Tierarzt, der den Transport und die Tiere untersuchte, soweit dies in dem überfüllten Lkw möglich war: Mindestens ein Lamm war bereits tot, ein weiteres lag im Sterben. In einem anderen Transporter waren 169 Lämmer mehr als erlaubt geladen. In der Enge waren bereits fünf Tiere niedergetrampelt worden und lagen im Sterben. Gegen den Transporteur waren bereits in der Vergangenheit Sanktionen verhängt worden, doch in diesem Fall blieben sie aus.

Wenige Tage zuvor hatte das Gesundheitsministerium einen Erlass herausgegeben: Kontrollen zu verstärken und Kontrollschwerpunkte aufzuzeigen. Offensichtlich ohne großen Erfolg! Dies liegt vor allem an der EU-Verordnung, die insbesondere Lämmer nicht ausreichend schützt und deren Auflagen die Transporteure regelmäßig und meist folgenlos missachten. Leider lässt auch der neue Gesetzesentwurf keine Verbesserungen für die Lämmer erwarten. Wir müssen nun weiter Druck ausüben, damit die Lämmer besser durch die neue Verordnung geschützt werden – und sicherstellen, dass die von der Kommission vorgeschlagenen positiven Neuerungen nicht verwässert werden.