Spanien: Kontrolle auf dem Rindermarkt in Santiago – viele Kühe in schockierenden Zustand

Rindermarkt Santiago, Spanien

Nach einem halben Jahr sind wir zusammen mit ANDA wieder auf dem Rindermarkt in Santiago de Compostela. Die Direktorin des Marktes freut sich über unseren Besuch – die Tierhalter- und Händler weniger. Wieder finden wir viele Kühe, die in einem schockierenden Zustand sind.

Im hinteren Teil des Marktes befinden sich viele ältere Kühe, die gar nicht hier sein dürften. Sie sind lahm und ausgemergelt – die Veterinäre dürften solchen Transporten eigentlich nicht zustimmen. Die Besitzer hoffen, noch ein paar Euro am Verkauf der Tiere zu verdienen, nachdem sie jahrelang Milch gegeben haben und nun aussortiert wurden. Santiago de Compostela, für viele Menschen die letzte Station ihrer Pilgerwanderung auf dem Jakobsweg, ist für die Kühe leider kein Pilgerort, sondern ihre letzte Station vor dem Schlachthaus.

Viele Kühe rutschen beim Treiben auf die Transporter aus, weil der mit Sägespänen eingestreute Boden zu glatt ist – ein Zustand, den wir bei den verantwortlichen Behörden seit Jahren beanstanden. Hinzu kommt, dass die Besitzer die Tiere zu hektisch treiben, sie mit Stöcken schlagen – auch ins Gesicht – und andere Personen im Weg stehen und es immer wieder zu chaotischen Szenen kommt. Eine Kuh versucht über eine ca. 1,2 m hohe Absperrung zu springen und bleibt auf der Absperrung hängen.

Es gibt viele weitere traurige Anblicke: Die Kuh Clara, die in der „Hundeposition“ sitzt, die Kuh Maya mit ihren hervorstehenden Augen (vermutlich mit einem Sehfehler) sowie drei Kühe, die so eng zusammengepfercht sind, dass die Kuh Alicia förmlich auf einer anderen Kuh sitzt und dann auch auf sie uriniert.

Der Handel und der Transport von Tieren, die bereits krank und daher umso verletzlicher sind, darf nicht stillschweigend erlaubt werden. Wir werden die Ergebnisse den zuständigen Behörden melden und erneut darauf drängen, die Transporte und den Handel mit ihnen zu stoppen.