Spanien: Langer Tiertransport für Muttersäue aus Portugal – aussortiert zur Schlachtung

Tiertransport Schweine Spanien

Lara schaut aus ihren kleinen und müden Augen an. Gemeinsam mit zahlreichen anderen Schweinen liegt die „ausgediente Muttersau“ auf einem Tiertransport, der von Portugal nach Spanien unterwegs ist. Die Tiere sehen erschöpft aus und liegen eng beieinander.

Bei einem Stopp auf einem Parkplatz können wir nach den Schweinen sehen. Sie sind nicht nur ausgelaugt aufgrund der unnötig langen Fahrt, sondern auch von ihrem Leben als „Produktionsmittel“. Über viele Jahre hinweg haben die Muttertiere in einem Betrieb Ferkel zur Welt gebracht. Weil sie nicht mehr fruchtbar genug sind, wurden sie aussortiert – und zur Schlachtung nach Spanien verkauft.

Wir begleiten Lara und die anderen Schweine für 9 Stunden auf dem langen Weg von der portugiesischen Grenze zu dem Schlachthof im Osten Spaniens. Wie lange die Tiere in Portugal bereits unterwegs waren, wissen wir nicht. Im Transporter fehlt den Tieren Zugang zu Wasser. Zudem fehlt es an Einstreu, die den Tieren das Hinlegen zumindest etwas erleichtern würde. Einige von ihnen haben lange Kratzer auf dem Rücken.

Lara schaut uns genau an. Wir fragen uns, was ihre müden und doch so wachen Augen bisher gesehen haben. Sehr wahrscheinlich eine quadratische und eintönige Welt, getaucht in Kunstlicht mit technisch reguliertem Klima. Etwa 3-4 Wochen nach der Geburt wurden auch ihre Ferkel ihrem mütterlich-sorgendem Blick entrissen. Vielleicht sieht sie nun während des Transports zum ersten Mal in ihrem Leben die Außenwelt durch die Seitenstangen des Lkw. Wir hoffen, dass wir ihr mit unserer Anwesenheit ein kleines bisschen Trost auf ihrem letzten Weg spenden können. Wir werden weiter dafür kämpfen, dass diese langen Transporte endlich ein Ende haben.