Tiertransport von Spanien nach Griechenland: Stress und Unruhe im Fahrzeug

Tiertransport EU: junge Rinder von Spanien nach Griechenland

Animals' Angels begleitet einen Tiertransport von jungen Rindern, die von Spanien nach Griechenland transportiert werden. Die Bullen haben französische Ohrmarken, d. h. sie wurden in Frankreich geboren, dann nach Spanien transportiert und nun werden sie erneut auf eine 2.700 km lange Reise geschickt. In Griechenland kommen sie nach Angaben der Fahrer in einen Stall, wo sie weitergemästet und letztendlich irgendwann geschlachtet werden.

Der Transport von Spanien nach Griechenland dauert mehrere Tage und beinhaltet sogar eine ca. 9-stündige Überfahrt von Italien nach Griechenland mit der Fähre. Da die Tiere deutlich länger als 29 Stunden transportiert werden, muss ihnen gemäß EU-Tierschutztransportverordnung eine Ruhepause von 24 Stunden nach maximal 29 Stunden Transport gewährt werden. Deshalb kontrolliert Animals‘ Angels verdeckt, ob die Tiere auch wie geplant für eben mindestens 24 Stunden an einer italienischen Kontrollstelle abgeladen werden. Die Fahrer halten sich an diese Vorschrift – das ist auf jeden Fall eine Verbesserung, denn bis vor einiger Zeit wurde den Tieren diese Pause dort nicht unbedingt gegeben.

Dass diese langen Transporte – trotz Einhaltung der bestehenden EU-Gesetze – für die Tiere enormen Stress und unnötigen Leiden bedeuten, zeigt sich bei unserer anschließenden Kontrolle des LKW auf dem Weg nach Süditalien: die jungen Bullen sind aufgeregt, unruhig und schubsen sich gegenseitig in der Enge des Fahrzeugs umher. Sie haben keinen Platz, um sich frei zu bewegen. Auch werden sie auf den Transporten meist aus ihren gewohnten Gruppen gerissen und müssen auf engstem Raum mit neuen Artgenossen auskommen. Das bringt Unruhe und Stress und oftmals energiezehrende Rangeleien.

Zu der ungewohnten Umgebung und den fremden Geräuschen des Autobahnverkehrs kommt der beißende Ammoniakgeruch von ihren Ausscheidungen, der in Augen und Nase brennt. Und natürlich leiden sie immer stärker unter Hunger und Durst, je länger der Transport dauert. Zum Zeitpunkt unserer Kontrolle stehen den jungen Rindern noch etwa 23 Stunden nonstop auf dem LKW bevor.

Animals‘ Angels gibt sich nicht nur mit der Einhaltung der bestehenden Vorschriften zufrieden, sondern wird sich weiter für ein Verbot von Langstreckentransporten einsetzen. Die EU muss endlich ein Zeichen setzen und das umsetzen, was sie schon längst auf dem Papier anerkannt hat: Tiere sind fühlende Wesen. Ihren Bedürfnissen und Rechten muss endlich Vorrang vor wirtschaftlichen Interessen gegeben werden!