Tiertransporte auf die Kanaren: Deutsche, österreichische, französische und spanische Kälber auf tagelangen Transporten

Tiertransporte auf die Kanaren

Animals’ Angels ist mit einem Team auf Gran Canaria. Wir warten auf Tiertransporte, die vom spanischen Festland über den Hafen von Cádiz per Lkw und Fähre auf die Kanarischen Inseln gehen. Trotz Sommer. Trotz der elendig langen Transportwege.

An zwei Wochenenden hintereinander kommen jeweils zwei Transporte mit Kälbern auf Gran Canaria an. Unter den Tieren finden wir deutsche, österreichische, französische und spanische Kälber, die nun zur Weitermast von Nordspanien aus nach Gran Canaria gebracht werden. Auf der Insel sollen sie noch einige Zeit gemästet werden, bevor sie geschlachtet werden. Über tausende Kilometer und mehrere Tage nonstop transportiert – diese Transporte über solch lange Strecken werden durch EU-Subventionen erst ermöglicht.

Aufgrund der Abgeschiedenheit der kanarischen Inseln sollen die Landwirte vor Ort dadurch unterstützt werden. Die Touristen auf den Inseln tragen ebenfalls ihren Teil dazu bei – die wenigstens unter ihnen werden sich Gedanken darüber machen, woher das Fleisch auf ihrem Teller kommt und wer sein Leben dafür geben musste, und unter welchen Umständen.

Bald könnte dieses Schicksal auch Eva und Dorle ereilen. Auf einem der LKW blicken wir in ihre müden und verunsicherten Augen. Eva kommt ursprünglich aus Deutschland, Dorle aus Österreich. Wahrscheinlich wurden sie als junge Kälbchen nach Nordspanien transportiert, um dann einige Monate später von dort aus weiter an einen Mäster auf Gran Canaria verkauft zu werden. Eingeengt zwischen den anderen Kälbern stehen sie in der feuchten und verdreckten Einstreu des Lkw.

Wie lange Eva und Dorle wohl schon so ausharren müssen? Sie sind so dicht aneinandergedrängt, dass nicht genug Platz für alle Tiere ist, um sich gleichzeitig hinlegen und ausruhen zu können. Ein beißender Ammoniakgeruch dringt aus dem Lkw, als wir sie im Hafen von Las Palmas de Gran Canaria sehen. Zu diesem Zeitpunkt haben die Tiere bereits eine Fährfahrt von über 50 Stunden, also mehr als zwei Tage, hinter sich, die sie ununterbrochen an Bord des Lkw verbringen mussten. Hinzukommt die Fahrt vom Abfahrtsort in Nordspanien bis zum Hafen in Cádiz – eine Strecke von ca. 1.000 km und zusätzlich mindestens 14 Stunden Fahrt. All das ohne Pause, ohne Bewegung oder Erholung für die Tiere jenseits der beengten Wände des Lkw.

Dass diese Transporte gesetzlich immer noch erlaubt und sogar subventioniert sind, ist unerträglich. Das muss sich endlich ändern. Wir fordern ein Ende dieser langen tierquälerischen Transporte und solch absurder Subventionen – jetzt!