Tiertransporte in die Türkei: Wochenlange Tortur für schwangere Färsen an Grenze – und weiter in den Irak

Tiertransport Färsen Türkei

Gemeinsam mit der Animal Welfare Foundation deckt Animals‘ Angels einen besonders schockierenden Tiertransport auf: 41 schwangere Färsen aus Rumänien stecken am Grenzübergang zur Türkei wochenlang auf dem Lkw fest! Weil Gesundheitsnachweise fehlen, lässt der Zoll den Transport nicht passieren. Dazu gibt es finanzielle Streitigkeiten über die Unterbringung in einem örtlichen Stall. Nach fast einem Monat an der Grenze landen die Tiere dann auf dem nächsten Lkw – in den Irak.

Die Tortur der Färsen an der Grenze in Kapikule beginnt am 22. August. Die türkischen Behörden gestatten weder die Einreise noch die Entladung der Tiere. Der Eigentümer wiederum darf sie nicht nach Rumänien zurücktransportieren. Der Käufer in der Türkei ist längst aufgrund all der Probleme abgesprungen. 

Von nun an müssen die Tiere mehrere Wochen lang auf dem Lkw ausharren. Sie leiden unter der Hitze. Die Versorgung ist schlecht, die Exkremente knietief. Mitten im Lkw bringt eine der Färsen ihr Kalb zur Welt. Doch Mutter und Kind sterben kurze Zeit später in der Hitze. Noch eine weitere Färse stirbt unter diesen furchtbaren Bedingungen. 

Als wir von dem Fall erfahren, begibt sich ein Team der AWF und Animals‘ Angels umgehend vor Ort, um zu helfen. Doch die Tiere wurden bereits umgeladen. Wir stehen vor einem leeren Lkw. Am 16.09. wurden die überlebenden Tiere auf einen Lkw mit türkischem Kennzeichen verladen. Sie wurden in den Irak weitertransportiert – zusätzliche 2.000 Kilometer in quälender Enge, Hitze und Durst. Dort hat der rumänische Besitzer der Tiere einen Käufer gefunden. Die Türkei gestattet die Durchreise.

Wir bleiben fassungslos zurück. Seit mehr als einem Jahrzehnt dokumentieren und mahnen wir gemeinsam die qualvollen Tiertransporte in die Türkei bei der EU-Kommission an. Viele EU-Gelder sind geflossen, um die Situation zu verbessern. Doch mit welchem Ergebnis? Die Tierquälerei geht systematisch weiter, wie schon vor 12 Jahren. Die Behörden, die Veterinäre und Transporteure ignorieren weiter das Gesetz – und die Tiere leiden. 

Es ist höchste Zeit, diesen Handel endgültig und in der ganzen EU zu stoppen!