Tiertransporte nach Marokko: Bullenkälber und ‚Mast’bullen aus Spanien

Tiertransport Rinder EU Marokko

In Marokko kontrollieren wir eine Woche lang ankommende Tiertransporte aus der EU: Vom Hafen in Tanger-Med begleiten wir zwei von ihnen in die Region südlich von Rabat. An Bord sind schwere Bullenkälber und ‚Mast’bullen aus Spanien geladen. Sie sollen hier in Marokko noch weiter gemästet und dann geschlachtet werden.

Wir können sie ein Stück auf ihrer ungewissen Reise begleiten – doch bis zum Zielort leider nicht. Die Stimmung der Fahrer ist sehr angespannt. Sie sind uns gegenüber feindlich gestimmt, sodass wir die Abladung der Tiere am Ende nicht dokumentieren können. Bei einem kurzen Stopp können wir aber einen Blick ins Innere werfen.

Die Einstreu ist verdreckt und ein strenger Ammoniakgestank strömt uns entgegen, der die Schleimhäute der Tiere reizt. Manche haben Nasenausfluss und tränende Augen. Platz zum Hinlegen für alle Tiere gibt es nicht, wobei die gesetzlichen Vorschriften zur Ladedichte erfüllt zu sein scheinen. Die Rinder sind auf zwei Decks geladen und es gibt keinen Stauraum, um Futter mitzuführen. Wir finden das für einen langen Transport unverantwortlich – gerade an den EU-Grenzen kann es immer wieder zu langen Wartezeiten kommen und das Füttern der Tiere notwendig werden.

Wir werden die zuständigen Behörden über die vorgefundenen Missstände informieren und gleichzeitig nicht nachgeben, ein EU-weites Exportverbot zu fordern.