17.04.2016 | Kontrolle von Tiermärkten

Ali, Habib und Julia bauen ein einfaches Gehege für Hühner, Tiermarkt Marokko.

Animals‘ Angels unterstützt sein marokkanisches Einsatzteam, Ali und Habib. Gemeinsam mit ihnen und dem Freiwilligen Boubaker kontrollieren wir zwei Märkte in der Nähe von Rabat.

Die beiden leisten großartige Arbeit bei den regelmäßigen Marktkontrollen: sie tränken die Tiere, befreien die Esel und Pferde während der Wartezeit auf dem Markt von ihren Geschirren und spannen sie von den schweren Karren los. Und die beiden klären unermüdlich die Besitzer auf und zeigen ihnen Lösungen, wie sie mit einfachen Mitteln ihren Tieren Erleichterung verschaffen können, zum Beispiel mit selbstgebauten Gehegen für die Hühner und Enten, die sonst mit zusammengebundenen Beinen auf den Boden gelegt werden würden.

Louis, Tiermarkt MarokkoAuf einem der Märkte treffen wir den stark abgemagerten Hengst Louis, der an seinen Vorderbeinen aufgeschürft ist und sehr schlechte Zähne hat. Wahrscheinlich leidet er auch unter Zahnschmerzen. Er ist vor einen großen Karren gespannt, der gerade mit schweren Säcken beladen wird. Wir versuchen den Besitzer zu überzeugen, ihn abzuspannen – doch dieser lässt nicht mit sich reden. Leider können wir nicht mehr für Louis tun, als ihm ein neues Halfter zu besorgen, ihn von seinen Fußfesseln zu befreien, seine Wunden zu versorgen und ihm Wasser und Futter zu geben.

Auch begegnen wir dem Eselhengst Michele, der angebunden und gesattelt auf seinen Besitzer warten muss. Als wir den Sattel lösen, entdecken wir eine eitrige, offene Wunde auf seinem Rücken, die wir reinigen und desinfizieren. Damit Michele so verletzt nicht wieder Lasten tragen muss, begleiten wir ihn und seinen Besitzer nach Hause. So ziehen wir als ungewöhnliche Karawane los: zu Fuß mit Michelle und im Auto mit dem Besitzer und seinen Einkäufen in Schrittgeschwindigkeit nebenher. Nach zwei Stunden Fußmarsch erreichen wir endlich ihr Zuhause. Wir sind froh, dass wir Michele den mühsamen Heimweg wenigstens diesmal erleichtern konnten und der Besitzer verspricht uns, Micheles Wunde zu versorgen und ihn solange nicht zu satteln, bis sie verheilt ist.

Rückenwunde Michele, Weg nach Hause

Trotz all der Bemühungen und des engagierten Einsatzes von Ali und Habib ist uns bewusst, dass es ein langer Weg sein wird, bis sich die katastrophalen Bedingungen auf den Märkten für die Tiere verbessern. Doch wir werden nicht aufgeben und weitermachen, auch auf politischer Ebene Druck auszuüben, damit die Tiere endlich gesetzlich geschützt werden und sich die Marktbedingungen für sie verbessern. Bis dahin sind wir bei den Tieren auf den Märkten und danken Ali und Habib für ihre engagierte und tolle Arbeit!