Griechenland: Bullen leiden auf Tiertransport nach Kos – bis zu 45 °C, kein Wasser und lange Wartezeiten am Hafen

Bullen leiden auf einem Tiertransport bei Hitze in Griechenland

In Griechenland finden wir einen Tiertransport mit ungarischen Bullen. Zum ersten Mal treffen wir Zoltan und seine Artgenossen abends auf der Autobahn, mitten in Griechenland. Es ist heiß, und die Bullen schauen uns mit müden Augen an. Doch sie haben noch eine weite Reise vor sich – bis auf die Insel Kos sollen sie transportiert werden, ungeachtet der hohen Temperaturen.

Zwei Tage später treffen wir sie wieder, im Hafen von Athen. Sie wurden in der Zwischenzeit für eine Ruhepause entladen. Die Strapazen gehen jedoch weiter: stundenlang müssen sie am Hafen ausharren und dann noch weitere 16 Stunden Fährüberfahrt nach Kos überstehen. Während der Wartezeit im Hafen ist es enorm heiß und es gibt keinen einzigen Schattenplatz für die Tiere auf den Transporten. Wir messen über 45 °C in der Sonne und nicht viel weniger in den Lkw.

Für die Tiere hat das schreckliche Folgen: Die Bullen leiden enorm unter der Hitze. Sie atmen schnell und schwer, Zoltan hechelt mit offenem Mund. Sie schwitzen und scheinen apathisch. Die Wassertränken in den Lkw sind ausgeschaltet. Die Ventilatoren können die Temperatur im Inneren nicht senken – sie erzeugen im besten Fall höchstens eine kleine Brise.

Leider können wir die Bullen auf der Fährüberfahrt nicht begleiten. Auf der Fähre sind nur Lkw erlaubt. Dank einer Tierschutzorganisation in Kos erfahren wir dennoch, wie es den Tieren nach der langen Fahrt ergangen ist. Als der Lkw von der Fähre fährt, sind die Bullen sichtlich erschöpft und atmen schwer. Nach einer weiteren holprigen Fahrt werden sie kurz danach in einem Stall entladen. Hier verbringen sie noch einige Monate, bevor sie schließlich getötet werden.

Dieser Transport ist weiteres Zeugnis dafür, dass lange Tiertransporte verboten werden müssen – insbesondere in der Sommerhitze. Solch massives Leiden für die Tiere auf den Transporten ist vorhersehbar und muss vermieden werden. Genau deswegen sind wir weiter bei den Tieren auf den Straßen – und bringen mit unseren Dokumentationen und Beschwerden ihre Realität in die klimatisierten Büroräume der zuständigen Behörden.