Griechenland: Zahlreiche Probleme bei Transporten von Schafen aus Rumänien

Animals‘ Angels kontrolliert Tiertransporte in Griechenland. Täglich sehen wir Hunderte von rumänischen Lämmern auf den Straßen. Wir bräuchten mehrere Teams, um alle Transporte und damit das Ausmaß dieses Handels zu dokumentieren.

Um uns dennoch einen Überblick zu verschaffen, versuchen wir bei jedem Transport zumindest einen kurzen Blick auf die Tiere zu erhaschen – was sich jedoch oftmals schwierig gestaltet. Denn abgesehen von einer kurzen Wartezeit an der bulgarisch-griechischen Grenze stoppen die Transporte praktisch nie. Wir folgen mehreren über Stunden hinweg, ohne die Lämmer auch nur einmal von nahem sehen zu können. Uns kommt der Verdacht, dass die Fahrer so schnell wie möglich ans Ziel kommen wollen, weil sie wissen, welch große Gefahr die hohen Temperaturen für die Tiere darstellen.

Tatsächlich bestätigt sich unsere Vermutung: An einer roten Ampel, wo wir die Lämmer zumindest für einige Sekunden sehen können, ruft uns der Fahrer zu, er könne nicht anhalten – sonst würden die Lämmer sterben. Obwohl wir uns dessen bewusst sind, schockiert uns vor allem die Ehrlichkeit dieser Aussage.

Dass diese Transporte ein erhebliches Risiko für die Tiere sind, ist also kein Geheimnis. Die Handelspartner und Transporteure sind sich dessen offensichtlich bewusst. Und dennoch fahren sie weiter. Das Geschäft boomt. Zumindest in Rumänien brauchen sie nicht fürchten, dass die Behörden einschreiten. Der rumänische Landwirtschaftsminister hat erst kürzlich bei der EU-Kommission eine Einstellung der Exporte von Tieren in den Sommermonaten abgelehnt, aus wirtschaftlichen Gründen.

Gerade deshalb sind wir bei den Tieren auf der Straße. Unsere Beobachtungen haben wir dem griechischen Landwirtschaftsministerium bereits persönlich mitgeteilt und auf eine Einstellung der Importe gedrängt. Auch die rumänischen Veterinärämter haben wir gewarnt, die Transporte bei solchen Temperaturen nicht abzufertigen. Unsere Erkenntnisse werden wir auch der EU Kommission unterbreiten – und hoffen, dass sich für die Lämmer etwas ändern wird.

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