Tiertransporte in der EU: EU-Kommission legt endlich Vorschlag für neues Gesetz vor

Tiertransport Schweine EU

Die EU-Kommission legt ihren Vorschlag zur neuen Fassung des EU-Gesetzes zu Tiertransporten vor. Die neuen, weitaus strengeren Regeln sind auch der Arbeit von Animals‘ Angels zu verdanken. Denn mit unseren Einsätzen haben wir wieder und wieder gezeigt, dass strengere Vorschriften überfällig sind: Mehr Platz auf den Fahrzeugen, kürzere Transportzeiten und Temperaturgrenzen stehen dabei ganz oben auf der Liste. Wir freuen uns, dass der Vorschlag der EU-Kommission endlich eine Vielzahl von Verbesserungen für die Tiere vorsieht.

  • Schlachttransporte von Rindern, Schweinen, Schafen, Ziegen und Pferden sollen grundsätzlich auf neun Stunden begrenzt werden. Nur wenn in der EU kein geeigneter Schlachthof erreichbar ist, soll diese Zeit überschritten werden dürfen.
  • Alle anderen Tiere sollen 21 Stunden transportiert dauern dürfen. Nach zehn Stunden soll eine einstündige Pause eingelegt werden. Nur wenn die Tiere nach diesem Abschnitt 24 Stunden außerhalb des Fahrzeugs an einer Kontrollstelle verbringen, darf für 21 Stunden weitertransportiert werden. Danach müssen die Tiere ihren Zielort erreicht haben.
  • Für Jungtiere wie nicht-abgesetzte Kälber, Lämmer, Ziegen und Fohlen soll die maximale Transportzeit acht bzw. neun Stunden betragen.
  • Bei Temperaturen unter 0 Grad sollen die Fahrzeuge abgedeckt werden, um die Tiere vor Verkühlung zu schützen. Unter -5 °C soll die Transportzeit auf neun Stunden begrenzt werden.
  • Auch bei Temperaturen zwischen 25 und 30 Grad soll das Neun-Stunden-Limit gelten. Über 30 °C dürfen Tiere nur noch zwischen 21 und 10 Uhr transportiert werden.
  • Mehr Platz und regelmäßige Kontrollen sollen den Schutz der Tiere verbessern.

Die Vorschläge werden jetzt zwischen der EU-Kommission und den Mitgliedsstaaten weiterverhandelt. Sollten sie in Kraft treten, wird es eine Übergangsfrist von 5 Jahren geben. Doch trotz vieler positiver Aspekte sind wir besorgt, dass die EU-Kommission den Tiertransporten in Drittstaaten ohne jegliche Tierschutzgarantien auch weiterhin keinen Riegel vorschieben will. Während in der EU für mehr Tierschutz gesorgt wird, sollen die Tiere weiter in Länder transportiert werden, in denen grausame Schlachtmethoden nur die Spitze des Eisbergs sind. Schlachtungen – die in der EU als strafrechtlich relevante Tierquälerei angesehen würden – markieren das Ende für europäische ‚Zucht’tiere in vielen Drittstaaten. Diesen gehen vor allem schlechte Versorgung, minderwertige Futtermittel, Mangel an Medikamenten und Know-how, Hitzestress und oft brutaler und rücksichtsloser Umgang voraus.

Animals‘ Angels setzt sich dafür ein, dass die längst überfälligen Tierschutzverbesserungen beim Transport in der EU Wirklichkeit werden. Doch das eigentliche Ziel, ein Umdenken, das dem Schutz unserer Tiere Vorrang vor wirtschaftlichen Interessen einräumt, ist noch weit entfernt.